Babyboomer: Schwerarbeit bei Geburtshilfe und Neonatologie

Bereits jetzt vermelden zahlreiche Spitäler, dass 2016 mehr Babys bei ihnen zur Welt kamen als in den Vorjahren.

, 21. Dezember 2016 um 05:00
image
  • geburtshilfe
  • spital
Es gehört ja zu den Branchentraditionen, dass die Spitäler jeweils stolz verkünden, wieviele Kinder in einem Jahr zur Welt kamen. Diesmal aber fällt auf, dass solche Meldungen bereits im Dezember fleissig eintrudeln, und der Grund ist rasch klar: Landauf, landab werden in den Abteilungen für Geburtshilfe und Neonatologie Rekorde verbucht.
Ein Beispiel: Schon Ende November meldete das Spitalzentrum Biel sein 1000. Baby – eine Zahl, die noch nie so früh erreicht wurde. Und nach 2010, 2013 und 2015 war es überhaupt erst das vierte Mal in der Geschichte des Bieler Centre hospitalier, dass in einem Jahr mehr als tausend Kinder hier geboren wurden.

Ob St. Gallen oder Zürich

Und weiter: Am Kantonsspital St. Gallen kamen bis Mitte Dezember über 1'700 Kinder zur Welt. Im gesamten Vorjahr 2015 waren es noch 1'681 gewesen. Letztmals waren 1971 über 1700 Kinder am KSSG zur Welt gekommen. Ähnlich in Zug: Am dortigen Kantonsspital kam das 900. Baby am 16. Dezember zur Welt – womit der letztjährige Rekordwert von 894 Neugeborenen schon übertroffen wurde.
Und wie die Limmattaler Zeitung vor wenigen Tagen recherchierte, kamen auch im Zürcher Stadtspital Triemli nun schon 70 Kinder mehr zur Welt als im Spitzenjahr 2015. Im Spital Zollikerberg waren es 85 mehr – und auch das Spital Limmattal konnte einen anhaltenden Babyboom verkünden. Mit über 1000 Geburten per Mitte Dezember bleibt die Zahl im Vergleich zum Vorjahr allerdings etwa gleich.
Die Tendenz erklärt sich dabei nur teilweise durch die Zuwanderung – zu einem erheblichen Teil aber auch aus einem Trend zu mehr Kindern. Einem Trend, der nicht unbedingt bei den Immigrantinnen bedeutend ist, sondern der offenbar gerade bei den Schweizer Müttern an Profil gewinnt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital kauft Aktien einer Digital-Plattform

Was Medinside vor einer Woche angekündet hat, ist nun geschehen: Das erste öffentliche Spital steigt bei «Compassana» ein.

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.