Ausbildung: Kanton Bern will Privatspitäler in die Pflicht nehmen

Wenn sich ein Spital zu wenig an der Ausbildung von Ärzten beteiligt, soll es einen Ausgleich bezahlen.

, 11. Juni 2015 um 14:05
image
  • ausbildung
  • spital
  • kanton bern
Dies fordert eine Motion, welche das Berner Kantonsparlament nun bewilligte – und zwar mit satten 141 zu 2 Stimmen.
Der Vorstoss kam von der GLP-Parlamentarierin Barbara Mülheim. «Fast 90 Prozent unserer Ärztinnen und Ärzte werden in den öffentlichen Spitälern ausgebildet», so das Argument der Motionärin.
Der Kanton Bern bezahlt zwar Beiträge an die Ärzteausbildung, und diese Beiträge wurden vom Grossen Rat erst im Frühjahr erhöht. Dennoch: Der kantonale Zustupf sei bei weitem nicht kostendeckend, so die insgesamt 25 Volksvertreter hinter der Motion. 

Gesucht: Gleich lange Spiesse

Einige Parlamentarier sprachen offen von Rosinenpickerei – und eine Mehrheit im Kantonsparlament kam schliesslich zum Schluss, dass man gleich lange Spiesse für private wie öffentliche Spitäler schaffen müsse, indem Erstere nun halt eine Ausgleichszahlung leisten.
Die Berner Kantonsregierung äusserte zwar Sympathien für den Vorstoss, wünschte ihn aber als – unverbindlicheres – Postulat. Das Thema sei doch sehr komplex, und die Zahlungs-Forderungen müssten letztlich vor dem Gesetz bestehen können.


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Einsiedeln: Geburtsabteilung öffnet erst nächstes Jahr wieder

Die Geburtenabteilung des Ameos Spitals Einsiedeln bleibt geschlossen. Grund ist Personalmangel.

image

Kanton finanziert Virtual Reality am Kantonsspital Graubünden

Der Kanton Graubünden investiert über 1,8 Millionen Franken in die virtuelle Ausbildung von medizinischem Fachpersonal.

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

Vom gleichen Autor

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.