Alkohol: Suchtberatung nützt nachhaltig

Studie der Universität Zürich belegt den Erfolg ambulanter Behandlungen bei Alkoholproblemen.

, 17. Juni 2015 um 08:00
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In der Schweiz nehmen jährlich knapp 10'000 Personen eine ambulante Behandlung wegen eines Alkoholproblems bei einer Fachstelle in Anspruch. Erstmals zeigt nun eine Studie, dass solche Behandlungen nachhaltig wirken: Über 60 Prozent der Klienten konsumieren auch ein Jahr nach dem Ende einer ambulanten Behandlung weniger Alkohol als bei Behandlungsbeginn.  
Die Studie wurde von Forschenden unter der Leitung des Schweizer Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung der Universität Zürich untersucht. 858 Personen in ambulanter Suchtberatung gaben bis zu zwölf Monate nach Ende der Behandlung Auskunft über ihren Alkoholkonsum, den Gesundheitszustand und die Lebenszufriedenheit. Dabei zeigte sich, dass 60 Prozent der Patienten ihre Alkoholkonsum langfristig reduzierten, auch verbesserte sich Gesundheitszustand und Lebenszufriedenheit. «Berücksichtigt man die geringe Anzahl der Beratungssitzungen, ist das eine recht hohe Erfolgsquote», sagt Severin Haug, Forschungsleiter am Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung. 

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