Ärztezulassung soll verschärft werden

Santésuisse geht die neue Regelung dennoch nicht weit genug.

, 25. November 2019 um 07:20
image
Bei der Zulassung von Leistungserbringern soll die Schraube angezogen werden. Die Gesundheitskommission des Ständerats beantragt, dass die Kantone die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte in einem oder mehreren Fachgebieten oder bestimmten Regionen beschränken müssen und nicht nur beschränken können. Damit kommt sie dem Nationalrat entgegen, der auf eine Muss-Bestimmung pochte, Medinside hat berichtet. In einer ersten Runde hatte der Ständerat noch auf eine solch zwingende Vorschrift verzichten wollen.
Einen zwingenden Zulassungsstopp für den Fall eines überdurchschnittlichen Kostenanstiegs in einem medizinischen Fachgebiet lehnt die ständerätliche Gesundheitskommission dagegen ohne Gegenstimme ab. Diese sei «zu restriktiv und in gewissen Fällen gar kontraproduktiv».

Kein Beschwerderecht für Versicherungen

Entgegen dem Nationalrat will die Ständeratskommission den Versicherern aber kein Recht einräumen, gegen die kantonalen Erlasse über Zulassungsbeschränkungen Beschwerde führen zu können. Beim Kassenverband Santésuisse stösst letztere auf keinen Zuspruch, wie dieser in einer Mitteilung schreibt. «Damit die Bestimmung in der Realität durchgesetzt werden kann, braucht es ein Beschwerderecht für den Fall einer mangelhaften Umsetzung.»
Das Geschäft wird vom Ständerat in der am 2. Dezember beginnenden Wintersession beraten. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Zürich bekommt eine neue Kantonsärztin, Appenzell sucht eine

Franziska Kluschke tritt im Februar in die Fussstapfen von Christine Maier.

image

Bundesrat obsiegt gegen Tarifpartner - aber nur knapp

Die Laborkosten steigen und steigen. Das Problem ist nicht der Tarif. Es ist die Menge.

image

Nationalrat: «Tut etwas gegen den Ärztemangel»

Gegen den Willen des Bundesrats verlangt das Gremium nun entsprechende Gesetze.

image

Clinicum Alpinum Liechtenstein: Mitgründer tritt zurück

Marc Risch übergibt das Zepter an Pavel Ptyushkin.

image

Gemeinden stellen sich hinters Spital Zofingen

Sie sehen das Spital als unverzichtbar für die regionale Versorgung und bekräftigen ihre Unterstützung.

image

«Es fehlt der Wille, veraltete Leistungen konsequent zu streichen»

Ist der Leistungskatalog der Krankenkassen zu locker? Der Nationalrat findet nicht. Er lehnte eine Motion gegen unwirksame Behandlungen ab.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.