3 000 ungeimpfte Mitarbeitende in Frankreich suspendiert

In Frankreichs Spitälern und Gesundheitseinrichtungen sind die meisten Mitarbeitenden geimpft. Hauptsächlich das Hilfspersonal will sich aber nicht impfen lassen.

, 16. September 2021 um 08:19
image
  • impfung
  • pflege
  • ärzte
  • spital
Seit Mittwoch gilt für bestimmte Berufsgruppen im Spital- und Pflegebereich in Frankreich eine Impfpflicht gegen Covid-19. Bei Missachtung droht eine Suspendierung – ohne Fortzahlung des Lohns. So sieht es das Gesetz vor.
Nun liegen erstmals Zahlen dazu vor: Von den insgesamt rund 2,7 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen weigern sich bislang 3 000 Angestellte, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das entspricht einer Minderheit von 0.1 Prozent, wie französischsprachige Medien melden.

Kaum Personal in weissen Kitteln

Bei den suspendierten Mitarbeitenden handelt es sich nach Angaben des französischen Gesundheitsministers Olivier Véran hauptsächlich um Mitarbeitende von Supportdiensten. Es gebe sehr wenig Personal in weissen Kitteln, das sich noch nicht impfen lassen wolle, sagt er. Der Gesundheitsminister geht zudem davon aus, dass die erfolgten Suspendierungen nur vorübergehend seien.  

Es kann zu Personalengpässen kommen

Die Gesundheitsversorgung sei in ganz Frankreich sichergestellt. Offiziell gebe es insgesamt keine grösseren Störungen, heisst es. Im Bezirk Bordeaux beispielsweise wurden 70 von 15'000 Personen suspendiert, meist nicht medizinisches Personal. Nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde hat dies keine Auswirkungen auf die Aktivitäten in den Spitälern. Dennoch gibt es Bedenken: Denn Engpässe lassen sich in der bereits angespannten Personalsituation nicht ausschliessen, wenn Spitalpersonal wegen einer fehlenden Impfung nach Hause geschickt werden muss.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

image

Sagen Sie es uns: Welches Spital soll geschlossen werden?

Regelmässig hört man, die Schweiz solle auf Spitäler verzichten. Also gut: Werden wir konkret. Welche Häuser sollen weg? Medinside sucht die Namen.

image

Treuhand und Trustcenter unter einem Dach - Exklusives Angebot für neue Kundinnen und Kunden

Das Trustcenter der hawadoc AG ist mit über 1000 zufriedenen Kundinnen und Kunden längst eine Erfolgsgeschichte. Darauf sind wir stolz. Wir möchten Ihnen eine bedeutende Facette unseres umfassenden Angebots vorstellen: Treuhand und Trustcenter unter einem Dach vereint.

image

Zürich: Kein Ausbau bei den Medizin-Studienplätzen

An der Universität können nächstes Jahr 380 junge Leute ein Studium der Humanmedizin einschliesslich Chiropraktik beginnen.

image

CHUV: Die Zahlen sind rot – aber immerhin nicht röter

Beim Lausanner Universitätsspital soll eine Taskforce nun helfen, das finanzielle Gleichgewicht wieder zu erlangen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.