IPW: Positives Geschäftsjahr

Die Integrierte Psychiatrie Winterthur macht ein Plus von 3,4 Millionen Franken. Eine starke Nachfrage zeigt sich weiterhin bei den Jugendlichen.

, 2. Mai 2024 um 08:00
image
Die Betten in der Integrierten Psychiatrie Winterthur waren im vergangenen Jahr zu 100 Prozent ausgelastet. Bild: PD
Weil die Nachfrage nach psychiatrischen Angeboten bei Jugendlichen ungebrochen hoch ist, hat die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (ipw) eine zweite Tagesklinik in Glattbrugg eröffnet und das ambulante Angebot weiter ausgebaut.
So wurden im vergangenen Jahr knapp 10 700 Patientinnen und Patienten in der Psychiatrie Winterthur behandelt, rund ein Drittel davon stationär. Die 242 Betten waren zu 100 Prozent ausgelastet (2022: 98,3 Prozent).

Stagnation

Mit einem Gewinn von 3,4 Millionen Franken(2022: 3,3 Millionen) und einem Gesamtertrag von 112,8 Millionen Franken (2022: 106,9 Millionen) kann die ipw das Ergebnis vom Vorjahr halten.
Das bestätigen auch die fast unveränderte Ebitda-Marge von 6,6 Prozent (2022: 6,4 Prozent) und die Ebitdar-Marge von 8,5 Prozent (2022: 8,4 Prozent). Die Klinik verfügt zudem über eine Eigenkapitalquote von über 50 Prozent.
Allerdings: Die Zielvorgaben seien nicht vollumfänglich erreicht worden, wie es in einem Communiqué heisst. Wie für die meisten Kliniken sei es auch für die ipw nicht einfach, sich infolge rasant steigender Kosten und stagnierender Tarife zu behaupten.
Unsicherheiten hinsichtlich dem Baufortschritt des Erneuerungs- und Ergänzungsbaus, stark gestiegene Personal-, Energie- und Sachkosten sowie nicht angepasste Tarife sorgten für eine Stagnation.
  • Geschäftsbericht Integrierte Psychiatrie Winterthur

Patientenzahlen

In den stationären Angeboten der ipw wurden total 3077 Patientinnen und Patienten behandelt (2022: 2926 Personen). Die verrechenbaren Pflegetage stiegen um 1655 auf 88 370 Tage; die mittlere Aufenthaltsdauer auf den Stationen sank auf 23,9 Tage (2022: 24,7 Tage). Die Aufsuchenden Angebote für Erwachsene konnten sich weiter etablieren: Mit 4228 Besuchen erhielten 268 Personen eine vollwertige stationäre Behandlung zu Hause.

Ausbau

In Glattbrugg eröffnete die ipw am 1. September 2023 ihre zweite Tagesklinik für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren mit bis zu 15 Behandlungsplätzen. Im November 2022 ging bereits eine Tagesklinik für diesen Altersbereich am Standort Wülflingen in Betrieb.
Aufgrund der hohen Nachfrage hat die ipw auch ihre ambulanten Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene ausgebaut. In den insgesamt sieben Tageskliniken über alle Altersbereiche mit 106 Plätzen liessen sich 843 Personen behandeln. Dies entspricht einer Belegung von 94,5 Prozent (2022: 93,6 Prozent).
Die Nachfrage nach ambulanten Leistungen war insgesamt etwa gleichbleibend wie im Vorjahr.

Mehr junge Frauen in Behandlung

Von allen Behandelten in der ipw waren 54,5 Prozent Frauen und 45,5 Prozent Männer. Vor allem bei den 14- bis 17-Jährigen war der Frauen-Anteil hoch: 576 Frauen und 250 Männer wurden behandelt (2022: 453 Frauen, 185 Männer). Der Altersdurchschnitt aller ipw-Patienten sank insgesamt von 43,7 auf 41,5 Jahre.


  • IPW
  • psychiatrie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Berner Hausärzte müssen psychische Notfälle übernehmen

Die Hausärzte des Notfalldiensts der Region Bern befürchten, dass ihre Einsätze stressreicher werden. Denn sie müssen künftig die Notfall-Psychiater ersetzen.

image

Todesfall wirft Fragen zur Zulassung ausländischer Ärzte auf

Rund 3000 Ärzte arbeiten in der Schweiz ohne offiziell anerkanntes Diplom. VSAO-Präsident Severin Baerlocher fordert im «Tagesanzeiger», den Ärztebestand vorrangig mit hier ausgebildeten Fachkräften zu sichern.

image

Neuer Standort: Klinik Teufen ist jetzt auch Klinik Zürich

Psychische Hilfe ohne lange Wartezeiten – das will die Klinik Teufen Group mit einem neuen psychosomatischen Zentrum in Zürich-Altstetten bieten.

image

Psychiatrie-Fusion im Kanton Bern: Münsingen und Bern werden eins

Der Berner Regierungsrat hat grünes Licht für die Fusion der beiden grössten psychiatrischen Kliniken der Schweiz gegeben.

image

Barbara Schunk wird CEO der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern

Die heutige CEO der Psychiatrie Baselland übernimmt im Frühsommer 2026 das Ruder bei den UPD. Sie wurde als ausgewiesene Expertin für Bau, Digitalisierung und Sanierung engagiert.

image

Antwort auf «Mental Health Crisis»: Neue Stiftung sucht andere Therapien

Die Consciousness & Mental Health Foundation startet ein Ausbildungs- und Forschungsprogramm zu neuen Behandlungsformen. Damit soll Genf zu einem internationalen Bezugspunkt für Innovation in der Psychiatrie werden.

Vom gleichen Autor

image

Nach Nullrunde: KSA, KSB und PDGA erhöhen Löhne 2026

Die Angestellten der Kantonsspitäler Aarau und Baden sowie der Psychiatrischen Dienste Aargau erhalten 2026 wieder mehr Lohn. Die Lohnsumme wird um 1,2 Prozent erhöht.

image

Antibiotikaresistenzen: Bund will Spitäler besser rüsten

In jedem zweiten Spital fehlt ein vollständiges Programm zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Der Bund kündigt verstärkte Unterstützung beim Aufbau entsprechender Massnahmen an.

image

Zwei Professoren für Palliative Care am Bethesda Spital

Am Bethesda Spital Basel arbeiten erstmals zwei Professoren der Palliative Care Seite an Seite: Christopher Böhlke wurde zum Titularprofessor der Universität Basel ernannt und ergänzt damit das Team um Chefarzt Jan Gärtner.