Digitale Möglichkeiten wie etwa Telefon- oder Videoberatungen werden nur von rund 10 Prozent der Personen regelmässig genutzt. Dies und weiteres zeigt eine Studie des Instituts für Marketing und Analytics der Universität Luzern und der Medizinalprodukte-Firma B. Braun Medical. Generell zieht eine Mehrheit den physischen Kontakt mit dem Gesundheitspersonal einer digitalen Versorgung vor.
Die eher verhaltene Zufriedenheit und seltene Nutzung der bestehenden Beratungsangebote der Krankenversicherer via Telefon oder Video dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass durchaus Potenziale vorhanden seien. Voraussetzung sei jedoch die Schaffung besserer und kundenorientierterer Dienstleistungen, wie die Autoren der Studie «Swiss Health Monitor» schreiben.
Viele Patienten möchte Nachsorge zu Hause
Potenzial für digitale Interaktion liege nebst der Prävention und dem Erstkontakt mit Gesundheitsdienstleistern vor allem in der Nachsorge. Der Wunsch für eine Nachsorge zu Hause via Telemedizin ist gross, wie die schweizweit durchgeführte Umfrage mit über 1'000 Personen zeigt. Konkret werde das Marktpotenzial für die Nachsorge zu Hause nur zur Hälfte genutzt.
Interessant ist schliesslich auch die Erkenntnis, dass über die Hälfte der befragten Personen bereits einmal eine Therapie abgebrochen oder gar nicht erst angetreten haben. Dies, obwohl drei Viertel während der Behandlung professionell begleitet wurden und eigentlich zufrieden waren. Dies führt unwillkürlich zu der Hypothese, dass Therapien oft überdimensioniert sind, wie in der Studie weiter zu lesen steht.