Telemedizin verbreitet sich so rasch, dass sich nun sogar die Wissenschaft damit beschäftigt. Falsch aufgenommene Bilder von Krankheitssymptomen können bei Ferndiagnosen in die Irre führen. «Obwohl immer mehr Menschen Smartphones für die Telemedizin nutzen, gibt es kaum technische und praktische Ratschläge, welche den Fachleuten und Patienten zu helfen, Bilder so gut aufzunehmen, dass man sie für eine Diagnose brauchen kann», kritisiert Timothy Zoltie von der britischen Universität Leeds in seinem wissenschaftlichen
Beitrag in der Fachzeitschrift «British Medical Journal» (BMJ).
Ärzte müssen Patienten helfen
Im Medizin-Beitrag, den die Internet-Zeitung «Infosperber» vorgestellt hat, sagt der Fachmann Zoltie: «Ärzte müssen nicht nur wissen, wie sie in ihrer Praxis gute medizinische Fotos machen können, sondern auch, wie sie ihre Patienten dabei unterstützen können, dies zuhause zu tun.»
Die Tipps des Spezialisten lauten:
- Einen weissen Hintergrund wählen und möglichst keine Kleidungsstücke mitfotografieren, weil sonst die Hautfarbe oder ein Hautausschlag anders aussehen können.
- Der Abstand zwischen der Kamera und dem Fotosujet sollte mindestens eine Hand breit sein (etwa zehn Zentimeter). Die Zoom-Funktion nur sparsam einsetzen.
- Den Blitz benutzen oder möglichst mit möglichst viel Tageslicht fotografieren.
- Die Kamera muss parallel zum Sujet gehalten werden, das Sujet ist in der Bildmitte.
- Das Smartphone muss mindestes zehn Zentimeter vom Sujet entfernt sein.
- Die rückseitige Kamera zum Fotografieren wählen und nicht die Selfiekamera – diese ist meistens von schlechterer Qualität.
- Mindestens zwei Bilder machen: Eine Gesamtübersicht und eine Nahaufnahme. Bei einem Hautausschlag sollte erkennbar sein, wie er über den Körper verteilt ist, bei einer Wunde ist es wichtig, wie tief sie ist.
- Spezialfunktionen an der Kamera ausschalten, damit die Bilder möglichst unverfälscht sind.
- Die Fotos nicht nachträglich verändern. Als «jpeg» abspeichern, weil dieses Format am gebräuchlichsten ist.
Die Tipps für gutes Fotografieren im Kurzform. | BMJ