Auch das Kantonsspital Uri (KSU) steht vor grossen Herausforderungen, die bekanntlich das gesamte Gesundheitswesen in der Schweiz betreffen. Unter anderem setzen die Teuerung, Tarifsenkungen und der Fachkräftemangel die finanzielle Stabilität der Spitäler stark unter Druck.
Trotz eines überdurchschnittlichen Wachstums in den letzten Jahren kämpft das Kantonsspital Uri mit einem finanziellen Ungleichgewicht, das sich in den kommenden Jahren – wie bei vielen anderen Spitälern – noch verschärfen dürfte.
Überprüfung des Angebots
Spitaldirektor Fortunat von Planta und Spitalratspräsident Peter Vollenweider weisen
in einem gemeinsamen Communiqué auf die externen Rahmenbedigungen hin, wie eben Teuerung und Mindereinnahmen durch Tarifkürzungen. Die ab 2020 geltende Tarifblockade verschärfe die Situation zusätzlich. Und die Luft für «Prozessoptimierungen» sei mit den Jahren immer dünner geworden.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, planen das KSU und die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion einen umfassenden Massnahmenplan: Dieser beinhaltet die Überprüfung des Leistungsangebots, der Prozesse und der Finanzierung des Spitals, wie in der Mitteilung zu lesen steht.
Gestützt auf einen externen Bericht der Beratungsfirma PWC empfehlen die Verantwortlichen insbesondere die Optimierung der Ressourcen, den gezielten Ausbau des ambulanten Bereichs und die konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie.
Gemeinwirtschaftliche Leistungen im Fokus
Fortunat von Planta weist darüber hinaus auf einen Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts hin, der die Möglichkeit eröffnen könnte, höhere Tarife auszuhandeln und den Teuerungsausgleich zu fördern. Gleichzeitig wird neben einem verbesserten Kostenmanagement auch die Abgeltung der Gemeinwirtschaftlichen Leistungen (GWL) des KSU überprüft, da nicht alle erbrachten Leistungen kostendeckend sind.
Der detaillierte Massnahmenplan soll in den kommenden Monaten erarbeitet und umgesetzt werden, wobei die Gesundheitsdirektion den Prozess aktiv unterstütze, heisst es.
Gesundheitsdirektor Christian Arnold betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, die vorhandenen Ressourcen optimal einzusetzen, um die Strategie des KSU erfolgreich umzusetzen. Gleichzeitig soll die Frage der angemessenen Abgeltung der GWL durch den Kanton in den kommenden Jahren geprüft werden.