Kanton unterstützt Arztpraxis mit knapp 1,5 Millionen Franken

Um die Attraktivität des Hausarztberufs zu verbessern, spricht der Kanton Aargau Geld für eine Hausarztpraxis im Spital Muri.

, 27. Februar 2023 um 12:48
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Das Pilotprojekt soll die hausärztliche Grundversorgung verbessern. | Freepik
Die Aargauer Regierung vergibt dem Projekt «Interprofessionelle Hausarztpraxis Muri Plus» einen Verpflichtungskredit. Der Umfang beträgt 1,46 Millionen Franken und gilt für die Realisierung während den geplanten fünf Projektjahren.
Mit dieser finanziellen Unterstützung will der Kanton gegen den Hausärztemangel vorgehen, wie in einer Mitteilung zu lesen steht. Der Bezirk Muri weist mit 0,42 pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner die tiefste Hausärztedichte im Kanton Aargau auf.

Praxisbetrieb startet im Sommer

Das als Pilot angelegte Projekt soll die hausärztliche Grundversorgung im Bezirk Muri verbessern. Es basiert auf der Verordnung über die Durchführung von Pilotprojekten in der Gesundheitsversorgung (VDPG). Eingereicht wurde der Antrag durch den Gemeinderat der Gemeinde.
Mit den gesprochenen Geldern wird eine am Spital Muri angesiedelte Hausarztpraxis als eigenständige Aktiengesellschaft aufgebaut, wie der Kanton weiter mitteilt. Diese werde im Sommer 2023 den Betrieb aufnehmen.

Berufsbild APN fördern

Die ärztliche Leitung habe neben der medizinischen Grundversorgung zur Aufgabe, eine «integrierte Versorgung» in der Region aufzubauen. Ausserdem soll ein Hausarzt-Curriculum für die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte entwickelt und einzelne Prozesse digitalisiert werden.
Das Projekt geht noch einen Schritt weiter: Es verfolgt das Ziel, das neue Berufsbild der Advanced Practice Nurse (APN) zu fördern. Durch das Fachwissen dieser APN könne die Hausärzteschaft entlastet und unterstützt werden, heisst es.
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