An der Gläubigerversammlung des GZO Spitals in Wetzikon stimmten 80 Prozent der anwesenden oder vertretenen Geldgeber für die Verlängerung der Laufzeit der ausgelaufenen 170-Millionen-Obligation bis 2027. Dieser Vorschlag war von einer
Gläubigergruppe um den Investor Gregor Greber eingereicht worden und richtet sich gegen das Sanierungskonzept des GZO-Verwaltungsrates.
Allerdings genügt das Abstimmungsergebnis haarscharf nicht: An der Versammlung war 80 Prozent des Kapitals vertreten. Und so ergab sich (gemessen am ausstehenden Nominalbetrag) am Ende eine 65-Prozent-Mehrheit. Zur Realisierung hätte das Verlängerungsprojekt aber eine Zweidrittels-Mehrheit benötigt.
Zugleich wählten 81 Prozent der Gläubiger Gregor Greber als Vertreter der Anleihegläubiger mit Beobachterrechten in den Verwaltungsrat.
Einzige Alternative Konkurs?
Formell kann der Verwaltungsrat nun sein angestrebtes Sanierungskonzept weiterverfolgen. Es sieht erstens einen Schuldenschnitt vor, der für die Obligationäre Einbussen bis zu 70 Prozent des Nominalwertes bringen würde. Zweitens sollen die Trägergemeinden einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag als Eigenkapital ins Regionalspital einschiessen. Das GZO-Management hatte einen Konkurs als quasi einzige Alternative zu diesem Konzept dargestellt.
Allerdings lassen das haarscharfe Ergebnis bei der Gläubigerversammlung sowie Grebers Wahl sogleich wieder spüren, wie skeptisch das offizielle Sanierungskonzept vielerorts aufgenommen wird. Nun will die Gläubigergruppe «nach genauer Prüfung der an der Versammlung präsentierten Pläne und Zahlen» das weitere Vorgehen bestimmen.