Grosse Ehre für Natalie Urwyler

Natalie Urwyler setzt sich gegen die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz ein. Für ihren Einsatz wird die Anästhesie- und Notärztin nun mit einem weiteren Preis ausgezeichnet.

, 16. März 2023 um 14:30
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Die Preisträgerin Natalie Urwyler an ihrem Arbeitsplatz im Wallis. | zvg
Natalie Urwyler erhält den diesjährigen «Doron Preis». Der mit je 100’000 Franken dotierte Preis werde der Ärztin verliehen, weil sie sich mit Zivilcourage für die Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsplatz einsetze, teilt die Stiftung für den Doron Preis mit. Sie leiste einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung struktureller Ungleichbehandlungen von Frauen, begründet der Stiftungsrat die Wahl weiter.
Die Anästhesie- und Notärztin mit Jahrgang 1973 engagiert sich aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen für die Chancengleichheit am Arbeitsplatz: Sie strebte bereits früh eine akademische Karriere im Gebiet der Anästhesiologie an. Doch Themen wie die Gleichstellung der Frauen, deren Mitwirken in Führungspositionen sowie der gesetzlich vorgeschriebene Schutz von schwangeren Frauen und stillenden Müttern führten zunehmend zu Differenzen mit ihrem Arbeitgeber.
Nachdem die Ärztin der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie selbst Mutter geworden war, wurde ihr die weiteren Tätigkeiten in Forschung und Lehre untersagt. Im Juni 2014, vor dem Wiedereintritt ins Berufsleben als Mutter, kam es zur Kündigung durch das Inselspital Bern. Vor Gericht setzte sich die Fachärztin für Anästhesiologie und Professorin schliesslich erfolgreich für ihre Rechte als Arbeitnehmerin und Mutter ein. Für ihren Kampf zugunsten aller Frauen erhielt sie 2018 den Prix Courage.

Über den Doron Preis

Die Anerkennung im Rahmen des Doron-Preis wird an Menschen und Institutionen vergeben, die ihre Zeit, Arbeit und/oder finanziellen Ressourcen den Bereichen Humanitäre und Soziale Unterstützung, Kunst und Wissenschaft widmen. Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis gehört zu den Rich Stiftungen, die bis heute weltweit rund 4’000 Non-Profit-Projekte mit umgerechnet über 150 Millionen Franken unterstützten.

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