Inselspital pokert ums Personal
Die Insel will das Spital Münsingen auf jeden Fall schliessen. Weil sie das Personal behalten will. Sie ködert es mit 5000 Franken.
, 3. Mai 2023 um 06:35Viele Angestellte wären gerne geblieben
- Viele Angestellte wohnen in der Region und wollen nicht täglich auf den ohnehin überlasteten Strassen und vollen Zügen nach Bern pendeln – oder womöglich einen langen Arbeitsweg zu den Inselstandorten Aarberg, Belp, Heiligenschwendi oder Riggisberg in Kauf nehmen.
- Viele Angestellte fühlten sich wohl in den kleinen und oft sehr stabilen Teams in Münsingen. Ein Wechsel ins unübersichtliche und hektische Zentrumsspital komme für manche nicht in Frage, wie eine Pflegefachfrau gegenüber Medinside erklärte. Trotzdem setzt die Insel derzeit alles daran, möglichst viel medizinisches Personal von Münsingen an einem anderen Standort weiterbeschäftigen zu können. Sie verspricht in ihren Angeboten an die Angestellten eine Prämie von 5000 Franken, wenn sie bis Ende 2024 in der Gruppe bleiben.
- Viele Angestellte fühlen sich von den Inselverantwortlichen schlecht behandelt. Von der Schliessung des Spitals erfuhren sie aus den Medien. Etliche von ihnen würden gerne im alten Spital unter einer neuen Führung weiterarbeiten. Aus diesem Grund hat sich auch kurz nach Bekanntwerden der Schliessung eine Gruppe von Ärzten zusammengetan und eine neue Betriebsgesellschaft gegründet.
Ausgebremst
Zu grosse Verunsicherung?
Warten ist keine Option
Artikel teilen
Loading
Comment
2 x pro Woche
Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt
Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.
Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie
Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.
Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen
Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.
Spitalschliessung sorgt auch bei Hausärzten für Unmut
Es besteht die Befürchtung, dass der Mangel an Hausärzten in der Grundversorgung durch die Schliessung der Berner Spitäler Tiefenau und Münsingen weiter verschärft wird.
Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht
Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.
«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»
Eine Umfrage von Medinside zeigt: verbale und körperliche Gewalt in Schweizer Spitälern nimmt weiter zu, Zahlen werden jedoch kaum erfasst.
Vom gleichen Autor
Saanen plant Luxusklinik mit Hausärzten
Neben dem Nobelkurort Gstaad könnte eine Privatklinik mit Spitzenmedizin für Gutbetuchte entstehen. Samt einer Hausarztpraxis für Einheimische.
Ein Arzt wirbt für sein Restaurant - das ist erlaubt
Ein Hautarzt betreibt ein Restaurant und macht Werbung dafür. In der Schweiz darf er das – solange sich niemand darüber beschwert.
Medizinstudium in der Schweiz: Für Deutsche ein Traum
In der Schweiz Medizin studieren: das würden viele Deutsche gerne. Doch die Hürden sind für die meisten zu hoch.