Gendern in Job-Anzeigen spaltet Meinungen

Eine Umfrage zeigt Uneinigkeit über geschlechtsneutrale Formulierungen in Stellenanzeigen. Ein Ergebnis ist besonders bemerkenswert.

, 18. August 2023 um 09:03
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Gendern oder nicht? Eine Umfrage ergibt ein geteiltes Meinungsbild. | Screenshot
Die Diskussion um geschlechtsneutrale Formulierungen in Stellenanzeigen reisst nicht ab. Eine aktuelle Umfrage aus Deutschland zeigt: Knapp die Hälfte der potenziellen Bewerber, nämlich 45 Prozent, bevorzugen Stellenanzeigen, die auf Sternchen (etwa Ärzt*innen) und andere geschlechtsneutrale Formulierungen verzichten.
Von den verschiedenen Formulierungen, die in Jobanzeigen verwendet werden können, ist die traditionelle Schreibweise mit dem generischen Maskulinum am beliebtesten. Dies überrascht, da diese Variante als weniger geschlechtsneutral gilt.
29 Prozent der Befragten geben zudem an, dass ihnen geschlechtsneutrale Stellenanzeigen gleichgültig sind, während nur ein Viertel der Befragten die geschlechtsneutrale Schreibweise ausdrücklich bevorzugt.

Bessere Lesbarkeit oder mehr Diversität?

Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass fast die Hälfte derjenigen, die das Gendern ablehnen, in Erwägung ziehen, sich nicht auf eine Stelle zu bewerben, wenn diese gegenderter Form ausgeschrieben ist.
Diejenigen, die das Gendern ablehnen, empfinden die Diskussion darüber häufig als störend, bemängeln den mangelnden Lesefluss und empfinden die entstehenden Sprachbilder als unbeholfen.
Auf der anderen Seite sehen die Befürworter des Genderns eine Chance für mehr Vielfalt und Diversität sowie für eine zeitgemässe Praxis.

Kluft zwischen den Generationen

Die vom Marktforschungsinstitut Bilendi im Auftrag einer Personalmarketing-Agentur durchgeführte Umfrage zeigt auch eine Kluft zwischen den Generationen, wobei mehr junge Menschen (34 Prozent der 18- bis 29-Jährigen) Gender befürworten.
Für die Umfrage wurden über 1'000 Bewerberinnen und Bewerber beziehungsweise Bewerbende befragt, davon 51 Prozent Frauen und 49 Prozent Männer. Alle Befragten waren fest angestellt und hatten sich in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal um eine neue Stelle beworben.
  • arbeitswelt
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