Ungewöhnlich viele Angestellte in Deutschland krankgeschrieben

Von Juli bis September kam es in Deutschland für die Jahreszeit zu deutlich mehr Fehlzeiten im Job als üblich. Eine Analyse zeigt die Gründe.

, 20. Oktober 2022 um 11:58
image
man wiping mouse with tissue paper von: Brittany Colette on Unsplash
Die bundesweite Krankenkasse DAK-Gesundheit hat die Daten von mehr als 2,2 Millionen versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im dritten Qurtal ausgewertet. Mit einem Krankenstand von 4,7 Prozent lag der Wert 1,2 Prozentpunkte über dem Vorquartals-Nievau; für die Jahreszeit sei dies ungewöhnlich hoch, wie die DAK mitteilt. Von Juli bis September fehlte jede und jeder DAK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt an 4,3 Tagen mit einer Krankschreibung im Job. Das Geschehen dominierten
  • Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen,
  • psychische Erkrankungen und
  • viel Husten und Schnupfen, aber kein Corona.
Zusammen verursachten Muskel-Skelett-Probleme, psychische Erkrankungen und Atemwegserkrankungen die Hälfte aller Fehltage.
In allen dieser wichtigen Erkrankungsgruppen gab es ein deutliches Plus von bis zu 34 Prozent. Muskel-Skelett-Probleme allein verursachten 81 Fehltage je 100 Beschäftigte. Und auf psychische Erkrankungen entfielen 70 Fehltage – so viele wie zuletzt im ersten Quartal.
Erkältungswelle im Sommer Ungewöhnlich hoch für ein drittes Quartal war auch das Niveau der normalen Atemwegserkrankungen. Auf Husten, Schnupfen und Bronchitis kamen 34 Prozent mehr Fehltage als im zweiten Quartal.
Es gab viele normale Atemwegserkrankungen, aber keine Corona-Welle: Erkältungen verursachten 66 Fehltage je 100 Beschäftigte, Corona-Infektionen nur rund 13 Tage, ein Drittel weniger als im zweiten Quartal. Der Anteil von Corona am Krankenstand ging um die Hälfte zurück auf 3,1 Prozent. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal von April bis Ende Juni waren es deswegen noch 49 Fehltage gewesen.
  • versicherer
  • deutschland
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Deutsche Spitäler regen sich über Klinik-Atlas auf

In Deutschland sorgt die neue Online-Abfrage von Spitaldaten für Unmut: Er habe zu viele Fehler und bringe nur mehr Bürokratie.

image
Gastbeitrag von Beat Walti

Für eine echt freie Spitalwahl – auch für die Zusatzversicherten

Regelmässig bleibt es Zusatzversicherten versagt, sich in allen Spitälern behandeln lassen – trotz einer Police, die dies suggeriert. Doch es gäbe Möglichkeiten, damit man auch in fortgeschrittenem Alter den Versicherer wechseln kann.

image

Helsana-Präsident Thomas D. Szucs tritt in einem Jahr zurück

Dann wird er insgesamt 15 Jahre an der Spitze der grössten Schweizer Krankenversicherung gewesen sein.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.

image

«Die Spitäler sind selber schuld»

Santésuisse-Präsident Martin Landolt über defizitäre Spitäler, den Tardoc-Streit, ambulante Pauschalen und unnatürliche Kooperationen.

image

KPT will nur noch einen Krankenkassenverband

Nach ihrem Austritt aus Curafutura will die KPT nicht zur Konkurrenz Santésuisse. Sondern einen einzigen Verband.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.