Woran orthopädische Chirurgen leiden

Probleme an Händen, Hörschaden oder Krebs. Die Bandbreite der berufsbedingten Beschwerden bei Orthopäden ist gross, wie eine Umfrage aus den USA zeigt.

, 7. Februar 2023 um 08:00
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Hämmern, Bohrern, Fräsen und Sägen. | Symbolbild Illinois Bone & Joint Institute
Viele in der orthopädischen Chirurgie tätigen Ärztinnen und Ärzte leiden berufsbedingt unter Beschwerden. Am häufigsten waren dabei muskuloskelettale Probleme. Dies geht aus einer vor kurzem veröffentlichten Umfrage der Universität Miami hervor.
Am meisten wurden folgende Probleme genannt:
  • Hände und Handgelenke (rund 40 Prozent),
  • Kreuzregion (36 Prozent)
  • Nacken (30 Prozent)
  • Schultern (18 Prozent)
  • Beschwerden an der oberen Rückenpartie (10 Prozent)
  • Ellbogen (9 Prozent)
  • Krampfadern (30 Prozent)

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18 Prozent der muskuloskelettalen Schäden bedurften zudem einer operativen Versorgung. Befragt wurden über 1'600 Mitglieder der American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS).

Häufiger Krebs als Allgemeinbevölkerung

Zu den häufig berichteten Beschwerden gehörten – kaum überraschend – auch psychische Belastungen und Burnout. Ein Drittel der befragten Orthopäden und Orthopädinnen gab zudem an, seit Beginn der Tätigkeit einen lärmbedingten Hörschaden entwickelt zu haben.
Auch die Rate der Krebserkrankten in der Berufsgruppe ist hoch: Mit 17 Prozent lag der Anteil derer, die ein Karzinom (vor allem Hautkrebs) entwickelt hatten, deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Dies kann gemäss Studie damit zusammenhängen, dass bei strahlenbelasteten Prozeduren weniger als zwei Drittel regelmässig einen Bleischutz trugen.

Mehr auf die Gesundheit achten

Die Umfrage soll das Bewusstsein für die berufsbedingten Risiken schärfen. Denn in orthopädischen Abteilungen, so die Studienautoren, sollte mehr auf die Gesundheit der Beschäftigten geachtet werden. Angeregt werden etwa ergonomische Hilfsmittel, speziell für langes Stehen entwickelte Schuhe oder Programme zur Stressbewältigung.

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