Westschweiz: KIS-Streit geht in eine neue Runde

Die Firma Kheops zieht ihre Beschwerde gegen die KIS-Ausschreibung der Waadtländer Spitäler vor das Bundesgericht – die Beschaffung wird damit erneut gestoppt.

, 18. Februar 2025 um 07:20
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Mit über 800 Hektaren Rebfläche sind die Weinberg-Terrassen des UNESCO-Welterbes Lavaux in der Nähe von Lausanne das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz. Bild: CHUV
Ende Januar war das Genfer Healthcare-Unternehmen Kheops Technologies mit einer Beschwerde gegen das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) und elf Regionalspitäler, vertreten durch die Fédération des hôpitaux vaudois informatique (FHVi), vor dem Waadtländer Kantonsgericht abgeblitzt.
Kheops kritisierte, dass in einer im September 2024 gestarteten Ausschreibung für die Beschaffung eines neuen gemeinsamen Klinikinformationssystems (KIS) Kriterien formuliert wurden, die den amerikanischen Anbieter Epic begünstigen würden.
Die Beschwerde vor dem Kantonsgericht hatte zuerst eine aufschiebende Wirkung für die Ausschreibung. Mit dem Urteil wurde dann bestätigt, dass die Ausschreibung fortgeführt werden kann. Alle Vorwürfe seien zurückgewiesen worden, egal ob sie die Transparenz, die Unparteilichkeit oder die Wirtschaftlichkeit betreffen, sagte Pierre-François Regamey, Direktor der Informationssysteme des CHUV gegenüber '24 heures'. «Wir können die Ausschreibung sofort wieder aufnehmen, ohne den Inhalt zu ändern.»
Doch Kheops lässt den Fall nicht auf sich beruhen und zieht die Beschwerde ans Bundesgericht weiter, berichtet 'ICT Journal'. Dies bedeutet eine erneute, superprovisorische Aussetzung des laufenden Beschaffungsprozesses. Das CHUV hat nun bis Ende Februar Zeit, um sich zu dem Thema zu äussern. Danach wird das Bundesgericht entscheiden, ob es die aufschiebende Wirkung aufrechterhält, bis es über den Inhalt des Falls entschieden hat.

«Echte Ungerechtigkeit»

«Wir machen das nicht zum Spass, wir empfinden es als echte Ungerechtigkeit», sagte Kheops-CEO Pierrick Gonnet gegenüber dem 'ICT Journal'. Ein solches Gerichtsverfahren sei für eine kleine Firma finanziell belastend. Aber er bekomme viele unterstützende Nachrichten von Ärzten, seinen Konkurrenten und weiteren Personen, «die mich zum Kämpfen ermutigen», so Gonnet.
Seine Argumentation vor Gericht bleibt dieselbe. «Die Wahl ist getroffen, in den Korridoren spricht jeder von Epic als dem zukünftigen klinischen System des CHUV und der FHV. Unsere Aufgabe ist es, dies zu beweisen», erklärte der Kheops-CEO dem ICT-Magazin.
Das CHUV beschwere sich über Einsprachen, die das Verfahren und damit den dringenden Kauf einer neuen Lösung bremsen würden. Die Veralterung des aktuellen KIS sei jedoch seit langem bekannt, argumentiert Gonnet: «Ich bin nicht dazu da, das CHUV bei diesen Entscheidungen zu blockieren, aber man muss sich die Zeit nehmen, die Elemente zu analysieren.»

  • Dieser Beitrag erschien erstmals auf «Inside-IT» unter dem Titel: KIS-Streit in der Westschweiz geht weiter

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