Karriere als Praxis-Koordinatorin scheint beliebt zu sein

Seit der Einführung der Berufsprüfung zur medizinischen Praxis-Koordinatorin (MPK) haben bereits über 900 Personen die Weiterbildung absolviert.

, 31. Oktober 2022 um 12:23
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Auch beim MPA-Beruf gilt der Grundsatz: «Kein Abschluss ohne Anschluss». | Freepik (Rawpixel)
Seit 2015 können sich medizinische Praxis-Assistentinnen (MPA) mit einer Fachprüfung zur medizinischen Praxis-Koordinatorin weiterbilden. Unter anderem wollte die Hausärzteschaft die Kompetenzen der MPAs stärken, um diese vermehrt in der Betreuung von chronisch Kranken, wie Diabetikerinnen und Diabetikern, entlastend einsetzen zu können.
Die Anzahl der Abschlüsse als medizinische Praxis-Koordinatorin (MPK) ist seitdem über die Jahre hinweg kontinuierlich gestiegen. Bis Ende 2021 haben 901 Personen die Weiterbildung absolviert.
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Screenshot

Versicherer vermuten Mengenausweitung

Die Weiterbildung zur MPK erfüllt auch die Erwartungen der Ärzteschaft. Dies zeigt ein aktueller Bericht, den der Bundesrat vor kurzem verabschiedet hat. Der Bericht ist eine Antwort auf das Postulat Steiert «Rolle der Praxis-Assistentinnen im schweizerischen Gesundheitssystem». Die Fachprüfung wird für alle als «gewinnbringend» eingeschätzt.
Diese positive Einschätzung wird auch durch eine 2021 durchgeführte Studie des Berner Hausarztinstituts (BIHAM) gestützt. Gewisse Leistungen von den MPK könnten in derselben Qualität durchgeführt werden, wie wenn diese durch die Hausärztin oder den Hausarzt erbracht werden, steht darin zu lesen.
Von Seite der Krankenversicherer wird hingegen oft die Vermutung genannt, der Einsatz von MPK führe zu einer Mengenausweitung, da das erweiterte Angebot auch die Nachfrage von Seiten der Patientinnen und Patienten erhöhe.

Spezifisch auf MPA ausgerichtet

Die Vorbereitung zur Fachprüfung wird berufsbegleitend angeboten, vom Bund finanziell unterstützt und kann in 9 bis 24 Monaten absolviert werden. Sie ist auf Tertiärstufe verortet und spezifisch auf die Kompetenzen eines/einer MPA ausgerichtet. Die Berufsprüfung kann in einer klinischen Vertiefungsrichtung und in einer praxisleitenden Vertiefungsrichtung absolviert werden.
MPK mit klinischer Vertiefungsrichtung unterstützen typischerweise in einer Arztpraxis die Betreuung von chronisch und/oder mehrfach erkrankten Patienten. Die praxisleitende Vertiefungsrichtung enthält zudem den Bereich Geschäftsführung, beispielsweise das selbständige Führen des Personalwesens, Einkommensmanagement, Praxismarketing oder Qualitätssicherung.
  • Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulats 14.3632 Steiert (28.10.2022)

  • medizinische praxisassistentin
  • ausbildung
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