Viszeralchirurgie: Empa zeichnet Operations-Sensor aus

Die Technologie meldet schnell, wenn Operationsnähte im Inneren undicht werden.

, 5. November 2024 um 03:52
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Empa-Direktorin Tanja Zimmermann und Preisträger Alexander Jessernig bei der Verleihung des «Empa Innovation Award»  |  PD
Der «Empa Innovation Award» zeichnet in diesem Jahr eine Entwicklung namens «SensAL» aus. Die Technologie hilft, Komplikationen nach einer Bauchoperation frühzeitig zu erkennen – mit einem Sensor, der schnell anzeigt, wenn die Operationsnähte undicht werden.
Entwickelt wurde «SensAL» durch ein Team der Empa und der ETH Zürich um Alexander Jessernig, Alexandre Anthis und Inge Herrmann.
Der Sensor wird in die Drainage integriert, mit der nach einem chirurgischen Eingriff Wundsekret über einen Schlauch aus dem Operationsgebiet nach aussen abgeleitet wird. «SensAL» enthält Substrate für verschiedene Enzyme, die für den Magen-Darm-Inhalt im Wundsekret typisch sind. Sind die entsprechenden Enzyme im Wundwasser enthalten, reagiert der Sensor mit einem Farbwechsel, der vom Pflegepersonal mit blossem Auge abgelesen werden kann.
Die klinische Anwendung wird momentan gemeinsam mit dem Universitätsspital Zürich, dem Kantonsspital St. Gallen, der Karls-Universität Pilsen und der Cleveland Clinic getestet.
Der «Empa Innovation Award» ist mit 5000 Franken dotiert; die Empa verleiht den Preis seit 2006 alle zwei Jahre an herausragende Innovations- und Technologietransferprojekte.
«SensAL» wurde jüngst auch bei der Wissenschaftsveranstaltung «Falling Walls Switzerland» ausgezeichnet. Ferner ist die Technologie für den diesjährigen Spark Award der ETH Zürich nominiert.

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