Der Verband vaka – die Vereinigung der Aargauer Krankenhäuser, Kliniken, Pflegeinstitutionen und Spitex-Organisationen – will den Einsatz von temporären Pflegekräften deutlich einschränken. Künftig sollen Temporäre nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen.
Fokus auf eigene Teams
Die vaka-Mitglieder erkennen zwar an, dass Temporärpersonal helfen kann, kurzfristige Engpässe zu überbrücken, so die
Mitteilung; Gleichzeitig verweisen sie aber auf die negativen Folgen: höhere Kosten, belastete Teamdynamik und erschwerte Umsetzung der Pflegeinitiative.
Aus Sicht des Verbands stärken Festanstellungen die Stabilität von Arbeitsabläufen, verbessern die Patientensicherheit und fördern die langfristige Bindung an die Institutionen.
«Wir setzen bewusst auf den Aufbau und Erhalt von eigenem Personal», betont die vaka. Flexibilität und Engagement der eigenen Mitarbeitenden sollen gezielt gefördert und wertgeschätzt werden.
Engpässen
Temporäre Pflegekräfte sollen laut vaka nur bei unvorhersehbaren Engpässen eingesetzt werden – und dies unter klaren Bedingungen: Die Einsätze müssen mit den bestehenden Teams koordiniert und an die internen Qualitätsstandards angepasst werden. Eine nachhaltige Personalpolitik bleibe jedoch das übergeordnete Ziel.
Dazu sollen längerfristige Instrumente wie Personalpools oder regionale Kooperationen – etwa das Aargauer Modell
«Pflegera» – gezielt ausgebaut werden. Solche Strukturen sollen helfen, flexibel auf Bedarfsschwankungen zu reagieren, ohne dabei die strategische Personalplanung aus dem Blick zu verlieren.
Der kollektive Verzicht auf Temporärpersonal mache wenig Sinn, sagt Florian Liberatore von der ZHAW. Er vermutet hinter dem Schritt strategische Motive.