Zürich errichtet eine weitere Stütze für das USZ

Der Kanton nimmt auf dem Kapitalmarkt Geld auf und reicht es ans Universitätsspital weiter. Damit sollen zwei Neubauprojekte finanziert werden.

, 6. Februar 2025 um 07:52
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So soll der Neubau Mitte 1 dereinst aussehen  |  Bild: PD USZ
Der Zürcher Regierungsrat will zwei Neubauten des Universitätsspitals über Fremdkapital finanzieren. Konkret soll der Kanton 690 Millionen Franken direkt aufnehmen – und dieses Geld wird dann als Darlehen ans USZ weitergereicht.
Die Idee dahinter: Der Kanton Zürich hat ein hervorragendes Obligationenrating, weshalb er auf dem Kapitalmarkt günstig zu Geld kommt. Spitäler hingegen gelten zunehmend als heikel; sie müss(t)en deutlich höhere Zinsen bezahlen, wenn sie eine Anleihe ausgeben oder einen Kredit aufnehmen wollen.
Die 690 Millionen Franken, die nun via Kanton ans USZ fliessen sollen, sind ein Beitrag zu den Bauprojekten Campus Mitte 1 und 2, deren Kosten sich auf insgesamt 950 Millionen Franken belaufen – und wofür 820 Millionen Franken an Fremdkapital benötigt werden.
Wie der Zürcher Regierungsrat in seiner Mitteilung vorrechnet, lassen sich durch das geplante Vorgehen über die gesamte Laufzeit der Finanzierung (2026–2040) rund 51 Millionen Franken an Zinsen einsparen. Das Darlehen wird mit einer Zinsmarge von 0,25 Prozent an das USZ weitergereicht.
Der Beschluss des Regierungsrats geht nun an den Kantonsrat und untersteht dem fakultativen Referendum.

Bau läuft

Die neuen Gebäude entstehen an der Gloriastrasse in Zürich und werden unter anderem das neue Notfallzentrum, über 300 Betten, 23 Operationssäle sowie ein Interventionszentrum für Schlaganfall- und Herzpatienten beherbergen. Die Bauarbeiten haben mit den Aushubarbeiten bereits begonnen.
Die Fertigstellung der Neubauten («Gesamtwerksübergabe») ist für Ende Herbst 2030 vorgesehen. Der Regierungsrat betont, dass die Finanzierung keine Auswirkungen auf die Investitionsplanung oder den Baufortschritt hat.
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