OKS: Mit Unterstützung in die schwarzen Zahlen

Die Stiftung Ostschweizer Kinderspital verzeichnete 2024 zwar einen Gewinn von 3 Millionen Franken – ohne Zuwendungen läge der Verlust allerdings bei knapp 11 Millionen Franken.

, 6. Mai 2025 um 07:20
image
Bild: zvg
Das Ostschweizer Kinderspital (OKS) schliesst das Geschäftsjahr 2024 mit einem Gewinn von 3 Millionen Franken und einer Ebitda-Marge von 8,2 Prozent ab.
Hinter dem positiven Ergebnis steckt viel externe Hilfe: Ohne ausserordentliche Zuwendungen hätte der operative Verlust 10,9 Millionen Franken betragen, wie das Spital in seiner Mitteilung schreibt.

Finanzielle Unterstützung

Zum positiven Ergebnis führten unter anderem zweckgebundene Spenden in Höhe von 1,4 Millionen Franken für den Neubau sowie Trägerbeiträge von insgesamt 13,9 Millionen Franken. Diese wurden von den Kantonen St. Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden sowie vom Fürstentum Liechtenstein geleistet.
Der neue CEO des Kinderspitals, Serge Altmann, der seit Anfang 2025 im Amt ist, stellt klar: «Das OKS wird – wie andere Kinderspitäler – auch in Zukunft auf zusätzliche Beiträge angewiesen bleiben.» Die strukturelle Unterfinanzierung der Kindermedizin sei nicht wegzudiskutieren.

Mehr stationäre Behandlungen

2024 wurden 5’331 Kinder und Jugendliche am OKS stationär behandelt – rund 400 mehr als im Vorjahr. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Die Zahl der ambulanten Besuche blieb mit 74’900 stabil und entsprach dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Neubau

Ein zentrales Projekt ist der geplante Bezug des Neubaus im kommenden Jahr. Laut Spitalleitung ist dieser sowohl kosten- als auch termingerecht auf Kurs. 90 Prozent der Baukosten sind vertraglich bereits gesichert. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 217 Millionen Franken. Die Darlehen der Träger decken die reinen Baukosten, müssen jedoch verzinst und zurückbezahlt werden – eine zusätzliche Belastung für die Betriebsrechnung in den kommenden Jahren.
Die Innenausstattung und medizintechnische Ausstattung finanziert das OKS grösstenteils durch Eigenmittel und gezieltes Fundraising. Das Kinderspital betont, dass die Investition langfristig notwendig sei – auch um den Versorgungsauftrag für die Region erfüllen zu können.
Jahresbericht OKS 2024

  • oks
  • akut
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Neuenburg: Muss das Spital in La Chaux-de-Fonds jetzt doch schliessen?

Vor einigen Jahren beschlossen die Bürger, dass der Kanton Neuchâtel zwei Spitäler betreiben soll – nicht nur eines. Jetzt beginnt die Debatte erneut.

image

Gutachten für die IV: Spitäler haben wenig Interesse

Es wäre eine lukrative Tätigkeit, IV-Gutachten zu erstellen. Doch die meisten Spitäler wollen nicht.

image

Intensivmediziner wechselt von Luzern nach Stans

Christian Brunner ist neuer Leiter der Intensivmedizin am Spital Nidwalden.

image

KSGL: Alexander Penssler wird CEO

Alexander Penssler übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Glarus von Stephanie Hackethal. Bislang leitete er die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland.

image

GDK will klarere Arbeitsteilung der Spitäler

Die Kantone wollen ihre Spitalplanung neu ausrichten und Spezialangebote bündeln. Dafür startet die GDK einen Drei-Phasen-Plan. Bis er umgesetzt ist, dauert es allerdings noch eine Weile.

image

Schaffhausen: Klares Ja für neues Spital

Auch die Bevölkerung von Schaffhausen zeigt, wie wichtig eine wohnortsnahe Spitalversorgung bleibt.

Vom gleichen Autor

image

Schweizer Assistenzärzte: Viele Ruhetage, aber geringe Work-Life-Balance

Eine Studie zeigt: Im europäischen Vergleich haben Schweizer Assistenzärzte zwar mit am meisten Ruhetage pro Monat – zugleich klagen sie überdurchschnittlich oft über ihre Work-Life-Balance.

image

Lohnrunde in Berner Spitälern: Insel Gruppe steigert, Regionalspitäler zurückhaltend

Nach der Nullrunde 2025 erhalten die Mitarbeitenden der Berner Spitäler 2026 leichte Lohnerhöhungen – mit deutlichen Unterschieden zwischen der Insel Gruppe, Kliniken und Regionalspitälern.

image

UPK Basel: Wechsel an der Spitze

Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.