Test: Schnellere Ärzte-Anerkennung dank KI

In Bayern prüft ein AI-System die eingereichten Unterlagen ausländischer Mediziner jetzt schon vor dem Absenden auf Plausibilität und Korrektheit.

, 7. Januar 2024 um 23:48
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Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit  |  Bild: Michael Lucan, Wikimedia Commons, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 de.
Wie kann man das Anerkennung von ausländischen Ärztinen und Ärzten beschleunigen? In Bayern lautet die Antwort jetzt: mit Künstlicher Intelligenz. Zumindest läuft seit Jahresbeginn ein Pilotprojekt dazu.
«Wir setzen wegen des Fachkräftemangels darauf, dass auf diese Weise die Anerkennungsverfahren beschleunigt werden und Ärztinnen und Ärzte mit ausländischer Ausbildung schneller bei uns arbeiten können», kommentierte die Gesundheitsministerin des Bundeslandes, Judith Gerlach, das Projekt.
Auch in Bayern mangelt es an Gesundheits-Fachpersonal – und je mehr Health Professionals aus dem Ausland rekrutiert werden, desto wichtiger und aufwändiger wird eine zügige Durchführung der Anerkennungsverfahren.

Ist ein Diplom ein Diplom?

Konkret werden die eingereichten Unterlagen jetzt gleich mit KI-Modellen geprüft: Gemeinsam mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof wird eine KI-basierten Plausibilitätsprüfung der Unterlagen entwickelt, die bei der Online-Antragstellung hochgeladen werden.
Das System prüft beispielsweise, ob ein im Feld «Diplom» hochgeladenes Dokument auch tatsächlich ein Diplom ist; oder ob ein im Feld «Identitätsnachweis» hochgeladenes Dokument auch tatsächlich ein Nachweis über den Menschen dahinter ist.
Ministerin Gerlach hofft, dass so beispielsweise viele Nachforderungen von Unterlagen vermieden werden können – was erstens den Aufwand bei den Bearbeitern senken würde; und zweitens auch die gesamten Verfahren verkürzen dürfte.
  • «Manche ausländische Ärzte haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»: Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.


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