In Genf versammelten sich am Dienstag Nachmittag rund 300 Ärztinnen und Ärzten vor dem Hauptgebäude der Kantonsklinik-Gruppe HUG, um gegen sinkende Tarmed-Sätze zu demonstrieren.
Im Hintergrund steht, dass der Satz im Stadtkanton von 0,96 auf 0,94 Franken gesenkt wurde. Dies nachdem das Bundesverwaltungsgericht im Februar einen entsprechenden Antrag respektive Rekurs von Tarifsuisse gegen den Tarmed-Entscheid der Kantonsregierung
gutgeheissen hatte – zumindest provisorisch.
An der Veranstaltung in Genf, organisiert vom kantonalen Ärzteverband
AMGe, bezeichneten die Demonstranten die Aktion als «Diktat der Versicherer» und warnten, dass damit letztlich die Qualität der ärztlichen Versorgung sinke.
Ärzte = KMU-Unternehmer
«Dies ist die fünfte Senkung des Punktes in zwanzig Jahren, während alles andere steigt», meinte Antonio Pizzoferrato, der Generalsekretär der AMGe: «Wir vergessen, dass diese städtischen Ärzte eigentlich KMU-Unternehmer sind, deren Kosten exponentiell gestiegen sind.»
Und Ärztevertreter Michael Matter rechnete an der Demo vor, was die Senkung des Taxpunkt-Wertes seit Jahresbeginn bedeutet: «Wenn wir diese Senkung zu Inflation, Energie- und Mietsteigerungen addieren, kommt es seit dem 1. Januar zu einem Einkommensrückgang von 10 Prozent. Welcher Berufsstand würde einen Abbau um 10 Prozent akzeptieren? Keiner.»