So will das Wallis seine Spitäler retten

Der Kanton Wallis will die Immobilien seiner Spitäler in einen Gesundheitsimmobilienfonds übertragen.

, 29. April 2025 um 12:40
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Das Spital Brig ist eines von über 80 Gebäuden, die in einen kantonalen Gesundheitsimmobilienfonds übertragen werden sollen. Bild: PD
Mit Spannung wartete das Wallis auf die heutige Medienkonferenz des Staatsrats: Bekanntlich können die Walliser Spitäler die Investitionen nicht aus eigener Kraft finanzieren. Um eine Zusatzfinanzierung kommt man nicht herum. Verschiedene Szenarien wurden herumgeboten.
Nun ist die Katze aus dem Sack: Der Staatsrat will dem Spital Wallis (HVS) eine zusätzliche Rahmenbürgschaft in Höhe von 294 Millionen Franken gewähren, zusätzlich zu den bereits zugesagten 400 Millionen Franken.
Zudem sieht der Staatsrat vor, dem HVS eine Subvention in Form von gemeinwirtschaftlichen Leistungen (GWL) in Höhe von maximal 70 Millionen Franken zu gewähren - verteilt über fünf Jahre. Dies, um die Kosten für Abschreibungen und Zinsen der neuen Kredite zu decken.

Ungenügende Marge

Gemäss dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) müssten die Investitionen durch die Tarife gedeckt werden. «Das HVS erwirtschaftet jedoch nicht genügend Marge, um die laufenden hohen Investitionen zu finanzieren», steht in der Medienmitteilung zu lesen. Es ist dies eine Aussage, die bereits bekannt war.
Insgesamt belaufen sich die laufenden und künftigen Investitionen auf rund eine Milliarde Franken. Sie umfassen:
  • den Umbau und die Erweiterung der Spitäler Brig und Sitten,
  • die Anschaffung neuer medizinisch-technischer Geräte,
  • die Anpassung an die Normen zur Erdbebensicherheit,
  • die Umsetzung des Psychiatriekonzepts,
  • den Ausbau der Labore des Zentralinstituts der Spitäler
  • die Digitalisierung.
Gleichzeitig beschloss die Regierung, einen kantonalen Immobilienfonds «Gesundheit» einzurichten. Daher steckt die Idee, die Immobilien des HVS in einen kantonalen Gesundheitsimmobilienfonds zu übertragen.
Allerdings bedarf dieser Vorgang einer vertieften Prüfung. Aufgrund der Anzahl der über 80 betriebenen Gebäude, der Art der Spitalgebäude, ihrer technischen Ausstattung und des 24-Stunden-Betriebs sei diese Integration komplex und werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein Zwischenbericht wird für Ende 2026 erwartet.

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Sie präsentierten das Finanzierungskonzept: Pascal Strupler, VR-Präsident des Spital Wallis; Mathias Reynard, Vorsteher des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur; Roberto Schmidt, Vorsteher des Departements für Finanzen und Energie. Bild: Florian Grichting

  • spital wallis
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