Das Schweizer Taschenmesser ist weltweit als vielseitiges Werkzeug bekannt. In Grossbritannien kam es nun allerdings zu einem ungewöhnlichen Einsatz: Ein Arzt in Brighton soll es bei einer Operation verwendet haben, berichtet die «
BBC».
Der Chirurg nutzte sein Sackmesser, um den Brustkorb eines Patienten zu öffnen. Der Grund: Es habe kein steriles Skalpell zur Verfügung gestanden. Mit dem Messer hatte er normalerweise Obst für sein Mittagessen geschnitten.
Gemäss «BBC», erklärte das das University Hospital Sussex, wo die Operation stattfand, dass es sich um einen Notfall handelte. Dennoch sei die Vorgehensweise des Chirurgen «nicht dem üblichen Standard» entsprechend und «nicht notwendig» gewesen. Der Patient überlebte die Operation, doch das Verhalten des Arztes stiess auf Unverständnis, Kollegen äusserten sich «sehr überrascht», dass der Chirurg kein Skalpell finden konnte.
Grösserer Skandal
Dieser Vorfall ist jedoch nur ein Teil eines grösseren Skandals, der den NHS-Trust derzeit beschäftigt. Gemäss einem Beitrag in der «
The Times» untersucht die englische Polizei 105 Fälle mutmasslicher Fahrlässigkeit im Spital von Brighton. Fachärzte gehen von mindestens 40 Todesfällen in chirurgischen Abteilungen zwischen 2015 und 2021 aus.
Auch im aktuellen Fall werde eine Anklage wegen Totschlags in Erwägung gezogen.