Forschende der ETH Zürich und der Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa haben ein chirurgisches Pflaster mit Sensorfunktion entwickelt, das nach Operationen im Bauchraum eingesetzt werden kann. Das Pflaster verschliesst nicht nur die Wunde, sondern warnt
laut Mitteilung auch frühzeitig vor gefährlichen Undichtigkeiten an den Nähten im Magen-Darm-Trakt.
Bisher stellen undichte Nähte eine lebensbedrohliche Komplikation dar, heisst es. Herkömmliche Pflaster lösen sich zu schnell auf, wenn sie mit Verdauungssäften in Kontakt kommen. Die Forschenden haben deshalb ein Pflaster aus Polymeren entwickelt, die ein Hydrogel bilden und sich mit dem Darmgewebe vernetzen. Dadurch wird die Wunde abgedichtet und das Austreten von Verdauungssäften und keimbelasteter Nahrung verhindert.
Im CT- als auch im Ultraschallbild erkennbar
Zusätzlich ist das Pflaster mit nichtelektronischen Sensoren ausgestattet, die auf Veränderungen des PH-Wertes oder auf bestimmte Enzyme im Darm reagieren. Diese Sensoren ermöglichen es Ärzten, mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall und Computertomographie Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen. Die Formveränderung der Sensoren im Pflaster ist nun sowohl im CT- als auch im Ultraschallbild sichtbar, was eine verbesserte Diagnose ermöglicht.
Das Pflasterprojekt ist bereits auf grosses Interesse bei Ärzten gestossen und die Forscher planen nun, die klinische Anwendung voranzutreiben. Die Forschenden haben das chirurgische Pflaster zusammen mit Andrea Schlegel, Chirurgin am Universitätsspital Zürich, entwickelt.