Postfinance bittet Krankenkassen zur Kasse

Wegen neuer Gebühren der Postfinance haben Krankenkassen höhere Ausgaben für Ein- und Auszahlungen.

, 7. Februar 2024 um 10:14
image
Jede Zahlung mit E-Banking kostet die Krankenkassen ein paar Rappen. Pro Jahr kann das einen Millionenbetrag ergeben. | Freepik
Die CSS und die Helsana sind besonders betroffen: Sie haben pro Jahr etwa 40 Millionen Ein- und Auszahlungen für ihre Versicherten. Das kommt sie seit ein paar Monaten teuer zu stehen: Sie rechnen mit je 1,6 Millionen Franken zusätzlichen Kosten pro Jahr.

Mindestens 4 Rappen pro Zahlung

Der Grund dafür: Postfinance verlangt neu nicht mehr nur für Einzahlungen am Postschalter eine Gebühr, sondern auch für Zahlungen mit E-Banking.
Pro Transaktion sind es 4 bis 12 Rappen. Das kann für Firmen mit viel Zahlungsverkehr zu Mehrkosten in Millionenhöhe gehen. Die Zeitschrift «Saldo» hat bei 100 Firmen nachgefragt und festgestellt: Die acht grössten Krankenkassen zahlen zusammen über 6,5 Millionen Franken für die neuen Gebühren. Auch grosse Spitäler habe Zusatzkosten.

So viel zahlen Firmen im Gesundheitswesen


Transaktionen pro Jahr
Gebühren pro Jahr in Franken
CSS
40 Millionen
1,6 Millionen
Helsana
40 Millionen
1,6 Millionen
Groupe Mutuel
30 Millionen
1,3 Millionen
Assura
20 Millionen
800'000
Swica
20 Millionen
800'000
Sympany
6 Millionen
240'000
Suva
4,5 Millionen
180'000
Universitätsspital Basel
820'000
65'000
Quelle: Saldo

Zu Lasten der Prämienzahler

Die Krankenkasse Concordia findet das stossend. Dies, weil die Kosten letztlich die Prämienzahler tragen müssten.
Jetzt beschäftigt sich Preisüberwacher Stefan Meierhans mit den neuen Gebühren. Die Postfinance darf zwar solche erheben. Aber nötig hätte sie nicht, denn sie macht hohe Gewinne.
  • versicherer
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Viva Health: Von der Ausnahme zur Regel

Letztes Jahr konnte das neuartige Grundversicherungs-Angebot im Jurabogen die Prämien stabil halten – es war ein spannender Spezialfall. Und jetzt?

image

Assura reagiert auf gefährdete Screening-Programme

Assura lanciert ein Grundversicherungsmodell für Frauen, das gynäkologische Vorsorge sowie Brustkrebs-Screenings franchisefrei abdeckt.

image

CSS Gruppe: Nachfolge von Philomena Colatrella geklärt

Mirjam Bamberger heisst die neue CEO der CSS. Sie kommt von der AXA-Gruppe.

image

Assura und KSBL starten neues Grundversicherungsmodell «Hausspital»

Der Krankenversicherer Assura und das Kantonsspital Baselland lancieren gemeinsam das Grundversicherungsmodell «Hausspital», eine Weiterentwicklung des Hausarztmodells.

image

Krankenkassenprämien: Es könnten auch +5 Prozent werden

Der Vergleichsdienst Bonus.ch bringt eine eher ernüchternde Prognose. Wer bei Kassen mit dünnem Finanzpolster ist, muss sich womöglich auf nochmals höhere Zuschläge einstellen.

image

Verzögerte Kostengutsprachen und ihre Folgekosten

Eine Studie zeigt, wie die Krankenkassen die Gesuche für eine Brustverkleinerung bearbeiten. Fast die Hälfte der Patientinnen musste mehrere Anträge stellen – mit Zusatzkosten von durchschnittlich 2400 Franken.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.