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Was den Krankenversicherern am meisten Sorgen macht
Die Krankenkassen sehen mehrere Handlungsfelder, um die Gesundheitskosten in einem vernünftigen Rahmen zu halten. Dies besagt eine Studie der Universität St. Gallen.
, 14. Juli 2016 um 10:39Grösste Herausforderung: die Alterung
Fünf politische Handlungsfelder
- 1. Regulierung. Die befragten Firmen empfinden sie mehrheitlich als zunehmende schwerwiegende Last. Bemängelt wird beispielsweise, dass viele Krankenversicherer von mehreren Behörden gleichzeitig beaufsichtigt werden oder den Versicherern nur wenige Instrumente zur Beeinflussung der Kosten zur Verfügung stünden.
- 2. Anspruchshaltung. Kunden und Leistungserbringer im Gesundheitssektor haben Anreize, mehr Leistungen zu erbringen und zu beziehen als nötig. Für die Versicherer bietet also der Bereich Mengenausweitung ein wichtiges Handlungsfeld; allerdings sind die Möglichkeiten der direkten Beeinflussung gering.
- 3. Finanzierungsgerechtigkeit. Den grössten politischen Handlungsspielraum sehen die Versicherer in Fragen der Finanzierbarkeit und der Finanzierungsgerechtigkeit. So seien etwa junge Familien erheblichen Belastungen ausgesetzt, die vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit zu hinterfragen seien.
- 4. Innovation. Die Kassen erachten es weiter als wichtig, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, welche die Entwicklung kosteneffizienter Innovationen im Gesundheitswesen fördern und belohnen. Beispielhaft werden die Themen E-Health oder Automatisierung der Prozesse im Krankenversicherungsbereich sowie auf Ebene der Leistungserbringer erwähnt. So soll etwa die Datenqualität im Gesundheitsbereich gezielt verbessert werden.
- 5. Rolle der Kantone. Auch mangelhafte institutionelle Strukturen, insbesondere Fehlanreize auf Ebene der Kantone, werden als relevantes Handlungsfeld genannt. Die Chancen, dieses Themenfeld in einer politischen Diskussion zu vertiefen, erachten die Versicherer allerdings eher als gering.
Gesundheit 2020+: Aktuelle strategische Herausforderungen und Handlungsfelder in der sozialen Krankenversicherung. Institut für Versicherungswirtschaft (IVW-HSG). Universität St. Gallen, Juli 2016.
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