Seit Anfang Jahr häufen sich bekanntlich in der Schweiz Fälle mit Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE). Rund um die Berner Insel Gruppe etwa wurden über 150 Fälle dokumentiert. Ebenso am Basler Unispital (USB) und nachbehandelnden Institutionen wurde bei 18 Patienten eine Besiedelung mit einem anderen VRE-Stamm nachgewiesen – erstmals Ende Juli 2018.
Das Adullam-Geriatriespital erhält regelmässig betagte und geschwächte Patienten aus dem USB zugewiesen. Nun kritisiert Spital-Direktor Martin Birrer das Unispital: Das USB habe die Fälle zu spät gemeldet, um rechtzeitig Massnahmen wie Isolationen zu ergreifen, sagte er vor kurzem der «Basler Zeitung» (Print). Erst vor ein paar Tagen habe das Unispital die Namen einer ganzen Anzahl von in den letzten Wochen zugewiesenen Risiko-Patienten übermittelt.
Unispital winkt ab
Der Vorwurf, verzögert reagiert zu haben, lässt das USB aber nicht gelten: «Das chronologische nahe Zusammentreffen des BAG-Schreibens mit den akut aufgetretenen Fällen in Basel scheint jedoch fälschlicherweise diesen Eindruck vermittelt zu haben», zitiert die Zeitung USB-Sprecher Martin Jordan. Man setze die empfohlenen Massnahmen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) «schon seit Langem um» und stehe «im Austausch mit zuweisenden Kliniken».
Das sei auch der Grund, weshalb es dazu kam, dass das Unispital befallene Patienten bereits verlegt hatte. Und zwar noch bevor der erste VRE-Fall in Basel bekannt wurde. Das BAG hatte Mitte Juli zusammen mit Fachgesellschaften vor einer Zunahme der Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) gewarnt.