Festanstellung für Dr. Whatsapp

Die Versicherten von KPT und Visana können sich per Smartphone an Medizinerinnen und Mediziner wenden.

, 7. August 2020 um 08:00
image
  • telemedizin
  • praxis
  • versicherer
  • kpt
  • viszeralchirurgie
Es war ein neuartiges Angebot, das der Krankenversicherer KPT im Frühling drei Monate lang testete (Medinside hat berichtet). Beim Angebot des Telemedizin-Anbieter Medi24 können Erkrankte über einen Messenger-Dienst (also auch per SMS oder mittels des Facebook-Messengers, Viber oder der Telegram-App) eine Frage eintippen und an den sogenannten Doctor-Chat schicken. Eine Software scannt die Nachricht auf Schlagworte und leitet sie dann an einen passenden Facharzt weiter. Dieser meldet sich anschliessend zeitnah schriftlich mit einer Antwort.
«Aufgrund der positiven Rückmeldungen von Kunden und der erfreulichen Nutzerzahlen haben wir nun entschieden, den Service fix einzuführen», teilt die KPT gegenüber Medinside mit. Die Kunden könnten den Service also weiterhin kostenlos nutzen. Auch Visana setz auf den Doctor-Chat, wie die Berner Tageszeitung «Bund» meldet.

Erfolgreiche Pilotphase

Wie die KPT sagt, seien die Rückmeldungen während des Pilotprojekts sehr positiv ausgefallen. Gut 8000 Personen hätten sich für das Angebot registriert. Die vergleichsweise hohe Nutzerzahl sei auch auf das Coronavirus zurückzuführen, so die KPT. Speziell in den Monaten März und April seien viele Fragen zu diesem Thema gestellt worden.

In 70 Prozent der Fälle brauchte es keinen Arztbesuch

Die App sei auf der Skala von 1 bis 5 mit einer 4,4 bewertet worden - über 80 Prozent der Nutzenden seien «zufrieden oder sehr zufrieden». Durchschnittlich habe es 6 Minuten und 5 Sekunden gedauert, bis die Ratsuchenden eine Antwort erhalten hätten. Rund 70 Prozent der Fragen hätten abschliessend beantwortet werden können. Ein Arztbesuch sei in diesen Fällen nicht mehr notwendig gewesen, was zu Kosteneinsparungen führe. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swica zahlt wieder für Genfer Privatkliniken

Die anderen grossen Kassen haben sich bereits mit den Spitälern geeinigt. Nun hat auch die Swica wieder einen Vertrag für ihre Privat- und Halbprivatpatienten in drei Genfer Kliniken.

image

Viva Health: Von der Ausnahme zur Regel

Letztes Jahr konnte das neuartige Grundversicherungs-Angebot im Jurabogen die Prämien stabil halten – es war ein spannender Spezialfall. Und jetzt?

image

«Vor den Kopf gestossen»: Viszeralchirurgen kritisieren Kongressausschluss

Die Gesellschaft für Gastroenterologie beendet eine jahrzehntelange Zusammenarbeit abrupt. Viszeralchirurg Urs Zingg sieht darin einen «Schritt zurück ins eigene Schneckenhaus.»

image

HUG: Neue Co-Leitung für Adipositas und bariatrische Chirurgie

Laurence Genton Graf und Minoa Jung übernehmen die Leitung des entsprechenden Zentrums am Universitätsspital Genf.

image

Assura reagiert auf gefährdete Screening-Programme

Assura lanciert ein Grundversicherungsmodell für Frauen, das gynäkologische Vorsorge sowie Brustkrebs-Screenings franchisefrei abdeckt.

image

CSS Gruppe: Nachfolge von Philomena Colatrella geklärt

Mirjam Bamberger heisst die neue CEO der CSS. Sie kommt von der AXA-Gruppe.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.