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Wenn Arzt und Patient zusammen am Dossier arbeiten
Als Patient erhält man stets Einblick in alle Notizen des Arztes – ob in der Sprechstunde oder nach der Sprechstunde. Diese Idee mag heute noch verblüffen. Doch sie hat offenbar massive Vorteile. Verändert die «OpenNotes»-Bewegung die Medizin?
, 9. Mai 2016 um 09:17Mehr Transparenz gleich mehr Verständnis
Tobias Esch, Roanne Mejilla, Melissa Anselmo et al: «Engaging patients through open notes: an evaluation using mixed methods», in: BMJ Open, Januar 2016.
- Während bekanntlich etwa die Hälfte der Patienten beim Arztbesuch nicht genau versteht, was besprochen wird, haben die «Opennotes»-Patienten durchwegs das Gefühl, den Arzt verstanden zu haben.
- Dass die Patienten dank der Digital-Akte auch die grossen Linien ihres Krankheitsverlaufes ablesen konnten, wirkte für eine grosse Mehrheit vertrauensbildend.
- Mehrheitlich gaben die Patienten an, dass sich mit Opennotes das Verhältnis zum Arzt verbessert habe.
- 77 Prozent der Patienten meinten, nun eine grössere Kontrolle über ihre Behandlung zu haben als zuvor.
- Eine Zweidrittels-Mehrheit konnte durch das Programm ihre Medikation korrekt oder besser dosieren.
- Einige Patienten gaben zudem zu, zuvor Informationen zum Schutz ihrer Privatsphäre zurückgehalten zu haben. Erst durch die Opennotes-Zusammenarbeit und die Einsicht in die Unterlagen sei ihnen klar geworden, dass diese Informationen zur Behandlung wichtig seien.
- Besonders bemerkenswert: Fast alle Befragten fanden mindestens einmal einen Irrtum oder ein Missverständnis in den Unterlagen, das sie dank der freien Zugänglichkeit schnell korrigieren lassen konnten.
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