Vom Johns Hopkins Hospital ans Unispital Basel

Der Netzhaut-Spezialist Hendrik Scholl wird Chefarzt und Leiter der USB-Augenklinik.

, 25. Januar 2016 um 10:00
image
Hendrik Scholl wechselt vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore ans Universitätsspital Basel. Der 46-jährige Deutsche amtiert ab August als Chefarzt und Leiter der Augenklinik, zugleich wird er neuer Klinischer Professor für Ophthalmologie an der Universität Basel.
Scholl ersetzt Josef Flammer, der Ende 2014 pensioniert worden war; derzeit leitet Selim Orgül die Augenklinik des Universitätsspitals Basel interimistisch. 
Hendrik Scholl ist seit 2010 Direktor der Retinal Degenerations Clinic sowie des Visual Neurophysiology Service am Johns Hopkins Hospital in Baltimore. Zudem ist er Professor für Ophthalmologie am Wilmer Eye Institute der Johns Hopkins University.

Vom weltgrössten Institut für Ophtalmologie

«Das USB ist stolz, dass Scholl vom äusserst renommierten Johns Hopkins Hospital nach Basel wechselt», so die Mitteilung des Unispitals. Schliesslich gelte das Johns Hopkins Hospital als eines der besten Spitäler der USA – und das Wilmer Eye Institute ist das grösste akademische Institut für Ophthalmologie der Welt. 
Vor drei Jahren gründete Hendrik Scholl dort das Center for Stem Cells and Ophthalmic Regenerative Medicine, dessen Co-Direktor er ist. 
Letztes Jahr war Hendrik Scholl in zwei Kategorien nominiert für den John Hopkins Physician Award, nämlich als «Physician of the Year» sowie als «Best Consulting Physician».

Attraktivität des Life-Sciences-Clusters Basel

Für die Augenklinik des USB hat Scholl bereits konkrete Vorstellungen: «Die Augenheilkunde ist eines der sich am schnellsten entwickelnden Fächer der Medizin. Vor allem bei Netzhauterkrankungen steht uns eine Vielzahl von neuen Therapieformen zur Verfügung. Wir werden Basel als eines der bedeutendsten Life-Sciences-Cluster der Welt nutzen, um die Erforschung von Makuladegenerationen, Netzhautdystrophien und des Glaukoms weiter voranzubringen», so seine Zusammenfassung.
Scholl ist spezialisiert auf die medizinische und chirurgische Behandlung von Netzhauterkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration und der diabetischen Retinopathie. Sein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich erblicher Netzhaut- und Makuladegenerationen.

Die Stationen davor


  • Geboren 1969 in Mainz und aufgewachsen in Heilbronn, studierte Scholl Philosophie sowie Medizin an der Universität Tübingen, wo er 1997 mit einer Doktorarbeit zum Glaukom promoviert wurde.
  • Vor der Habilitation 2003 in Tübingen arbeitete er dort als Assistenzarzt und später als Clinical Research Fellow mit einem Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institute of Ophthalmology und Moorfields Eye Hospital in London, wobei er sich auf Degenerationen der Netzhaut und der Makula spezialisierte. 
  • Mit einem Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeitete er von 2004 bis 2010 als Oberarzt für Vitreoretinale Chirurgie an der Universitäts-Augenklinik Bonn, bevor er 2010 auf die Professur an der Johns Hopkins University berufen wurde. 

Bild: PD

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

image

Kispi Zürich: «Finanzlage weiterhin kritisch»

Die Kantonsregierung unterstützt das Kinderspital Zürich mit weiteren 25 Millionen Franken und verstärkt die Aufsicht durch eine Vertretung im Stiftungsrat.

image

Spitalzentrum Biel: Mehr Lohn und zwei Frei-Tage

Das SZB zeigt sich spendabel: Es erhöhe die Löhne mehr als alle anderen Spitäler und Kliniken im Kanton Bern, rühmt es sich.

image

Herzpatienten frieren - Insel bietet Decken und Tee

Die Zugluft im neuen Hauptgebäude des Inselspitals ist so kalt, dass die Patienten Decken brauchen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.