Hendrik Scholl wechselt vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore ans Universitätsspital Basel. Der 46-jährige Deutsche amtiert ab August als Chefarzt und Leiter der Augenklinik, zugleich wird er neuer Klinischer Professor für Ophthalmologie an der Universität Basel.
Scholl ersetzt Josef Flammer, der Ende 2014 pensioniert worden war; derzeit leitet Selim Orgül die Augenklinik des Universitätsspitals Basel interimistisch.
Hendrik Scholl ist seit 2010 Direktor der
Retinal Degenerations Clinic sowie des
Visual Neurophysiology Service am Johns Hopkins Hospital in Baltimore. Zudem ist er Professor für Ophthalmologie am
Wilmer Eye Institute der Johns Hopkins University.
Vom weltgrössten Institut für Ophtalmologie
«Das USB ist stolz, dass Scholl vom äusserst renommierten Johns Hopkins Hospital nach Basel wechselt», so die Mitteilung des Unispitals. Schliesslich gelte das Johns Hopkins Hospital als eines der besten Spitäler der USA – und das Wilmer Eye Institute ist das grösste akademische Institut für Ophthalmologie der Welt.
Vor drei Jahren gründete Hendrik Scholl dort das Center for Stem Cells and Ophthalmic Regenerative Medicine, dessen Co-Direktor er ist.
Attraktivität des Life-Sciences-Clusters Basel
Für die Augenklinik des USB hat Scholl bereits konkrete Vorstellungen: «Die Augenheilkunde ist eines der sich am schnellsten entwickelnden Fächer der Medizin. Vor allem bei Netzhauterkrankungen steht uns eine Vielzahl von neuen Therapieformen zur Verfügung. Wir werden Basel als eines der bedeutendsten Life-Sciences-Cluster der Welt nutzen, um die Erforschung von Makuladegenerationen, Netzhautdystrophien und des Glaukoms weiter voranzubringen», so seine Zusammenfassung.
Scholl ist spezialisiert auf die medizinische und chirurgische Behandlung von Netzhauterkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration und der diabetischen Retinopathie. Sein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich erblicher Netzhaut- und Makuladegenerationen.
Die Stationen davor
- Geboren 1969 in Mainz und aufgewachsen in Heilbronn, studierte Scholl Philosophie sowie Medizin an der Universität Tübingen, wo er 1997 mit einer Doktorarbeit zum Glaukom promoviert wurde.
- Vor der Habilitation 2003 in Tübingen arbeitete er dort als Assistenzarzt und später als Clinical Research Fellow mit einem Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institute of Ophthalmology und Moorfields Eye Hospital in London, wobei er sich auf Degenerationen der Netzhaut und der Makula spezialisierte.
- Mit einem Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeitete er von 2004 bis 2010 als Oberarzt für Vitreoretinale Chirurgie an der Universitäts-Augenklinik Bonn, bevor er 2010 auf die Professur an der Johns Hopkins University berufen wurde.
Bild: PD