Viele könnten Prämien sparen, doch tun es nicht

Obwohl viele Prämienzahler wissen, dass sie mit einem Wechsel bei der Krankenkasse sparen könnten, tun sie es nicht. Das zeigt eine Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis.

, 12. Dezember 2018 um 10:39
image
  • krankenkassenprämien
  • umfrage
  • versicherer
Bei der Krankenkasse verzichten viele Versicherte offensichtlich aufs Sparen. Das zeigt eine Umfrage des Vergleichdienstes «Comparis». Laut einer Befragung von 720 Nutzern ist sich zwar fast die Hälfte bewusst, dass sie bei der Grundversicherung sparen könnten.
Trotzdem zahlt ein Drittel nächstes Jahr höhere Prämien. Und zwar liegen diese Erhöhungen in der Regel zwischen 20 und 50 Franken monatlich; also zwischen 240 und 600 Franken pro Jahr.

Prämien neutral vergleichen

Krankenkassen-Vergleichsportale im Internet sind teils irreführend. Die Website des Bundes Priminfo.ch liefert unabhängige, korrekte und vollständige Informationen. Fürs nächste Jahr konnten die Versicherten allerdings nur bis Ende November die Grundversicherung wechseln.

Unbeachtete Sparmöglichkeit: Vorauszahlung

Die Befragung verdeutlicht, dass auch eine andere Sparmöglichkeit weitgehend unbeachtet bleibt: Fast 80 Prozent zahlen nämlich ihre Rechnung monatlich und lassen sich einen Rabatt entgehen.
Bei einer halbjährlichen Prämienzahlung bieten diverse Versicherer zwischen 0,5 und 1 Prozent Rabatt. Bei einer jährlichen Prämienzahlung sparen Versicherte bis zu 2 Prozent. Zum Vergleich: Bei den kantonalen Steuern bekommen Frühzahler maximal 1 Prozent; also nur halb so viel. Und die höchsten Zinsen auf Sparkonten ohne Sonderkonditionen betragen derzeit höchstens 0,2 Prozent.

Romands und Tessiner beschäftigen sich weniger mit neuen Prämien

Besonders die Romands und Tessiner kümmern sich weniger um die Krankenkassenprämien. Obwohl alle Krankenkassen ihren Versicherten die neuen Prämien bekanntgegeben haben, kannten ein Fünftel der Romands und der Tessiner die Höhe der eigenen Prämien nicht. Bei den Deutschschweizern ist das Interesse offensichtlich grösser: Unwissend waren bloss 8,5 Prozent.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Prio.Swiss hält gar nichts von höheren Senioren-Prämien

Keine Abkehr vom Solidaritätsprinzip: Der neue Krankenkassenverband findet höhere Prämien für alte Menschen ungerecht – und eine unnötige Verkomplizierung.

image
Gastbeitrag von Felix Schneuwly

Beenden wir die Zwangsehe der Tarifpartner

Regulierung und Bürokratie treiben die Gesundheitskosten in die Höhe – ohne Mehrwert für die Bevölkerung. Vertragszwang, Zwangsgemeinschaft der Tarifpartner, Territorialitätsprinzip: Wir sollten solche alten Zöpfe abschneiden.

image

Swica baut ab: 30 Stellen und drei Regionaldirektionen

Die Winterthurer Krankenkasse Swica spart 50 Millionen Franken Verwaltungskosten und streicht drei Regionaldirektionen.

image

Vertragszwang: Mehr Wettbewerb – oder nur mehr Bürokratie?

Nun will auch die Gesundheitskommission des Nationalrats den Vertragszwang für Krankenkassen begrenzen, um Überversorgung und Kosten einzudämmen. Die Spitäler warnen.

image

Curafutura: Pius Zängerle geht

Nach zehn Jahren an der Spitze verlässt der Direktor den Verband im Dezember.

image

Gesundheitsausgaben: Jetzt über 11'000 Franken pro Kopf

Gesundheitskosten überholen Wirtschaftswachstum: Die Branche wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung zulegen. Dies besagt eine neue Studie der Kof/ETH.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.