Unispital Basel: 72'350 Franken pro Mitarbeiter

Der Jahresbericht des Universitätsspitals Basel belegt für 2015 einen deutlichen Gewinnrückgang. Erstmals in der Geschichte liessen sich mehr ausserkantonale als Basler Patienten im USB behandeln.

, 6. April 2016 um 13:41
image
  • universitätsspital basel
  • basel
  • spital
  • jahresabschluss 2015
Das Universitätsspital Basel wächst weiter: Sein Nettoumsatz kletterte im letzten Jahr um 15,8 Millionen auf 1,033 Milliarden Franken. Daraus ergab sich am Ende ein konsolidierter Gewinn von 6,9 Millionen Franken – was 7,6 Millionen Franken weniger waren als im Vorjahr. Das USB erklärt diesen Rückgang damit, dass sich der Tarmed-Eingriff des Bundesrats von 2014 nun spürbar niederschlage. Weiter hätten sich sinkende Tarife für stationäre Behandlungen dämpfend ausgewirkt aufs Ergebnis.
Genau so hatte übrigens zuvor schon das Universitätsspital Zürich seine Halbierung des Reingewinns 2015 erklärt.
Das Universitätsspital Basel in seiner Mitteilung zum Jahresabschluss zudem daran, dass es mit 10‘350 Franken die tiefste Baserate aller Schweizer Universitätsspitäler abrechnete.
Auch sei dem Spital durch eine Senkung der Tarife und der gemeinwirtschaftlichen Leistungen des Kantons Basel-Stadt Substrat für anstehende Investitionen entzogen worden.

Zum Jahresbericht 2015 des Universitätsspitals Basel


Im Hintergrund steht, dass mit dem Gewinn auch die EBITDA-Marge sank, und zwar von 6,1 auf 5,7 Prozent. Damit liegt das USB doch eher unter dem Schnitt der Schweizer Spitäler; und auf der anderen Seite gibt es die These, dass ein Akutspital zur nachhaltigen Selbst- beziehungsweise Re-Finanzierung doch eine EBITDA-Marge von 10 Prozent erreichen müsste.
«Für das USB ist es wichtig, für die notwendigen Investitionen über ein angemessenes Eigenkapital zu verfügen», so denn die heutige Mitteilung aus Basel. Das Eigenkapital Ende betrug Ende letzten Jahres 524,3 Millionen Franken. 

Mehr Personal, aber noch mehr Fälle

Wie bereits bekannt, stiegen die Fallzahlen im USB weiter an – und zwar sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Stationär wurden 2015 rund 600 Patientinnen und Patienten mehr behandelt als im Jahr davor. Die Steigerung von 34‘673 auf 35‘265 Fälle entsprach einer Zunahme um 1,7 Prozent. Noch stärker wuchs der ambulante Bereich: Die verrechenbaren Tarmed-Taxpunkte nahmen um 6,2 Prozent zu.
Interessant dabei, dass das USB erstmals in seiner Geschichte stationär mehr ausserkantonale als basel-städtische Patienten behandelt hat. Während 49,6 Prozent der stationären Zuweisungen des letztes Jahres aus Basel-Stadt stammten, kamen aus anderen Kantonen und dem Ausland 50,4 Prozent.
Das Wachstum des Personal verlief etwas weniger steil als bei den Patienten und Fallzahlen: Ende letzten Jahres arbeiteten 6'705 Personen für das USB, 80 mehr als im Vorjahr (beziehungsweise 1,2 Prozent mehr).
Der Personalaufwand stieg dabei von 472,7 auf 485,1 Millionen Franken, ein Plus von 2,75 Prozent (also etwas mehr als die Personalzahl). Das heisst: Pro Kopf gab das Universitätsspital 72'350 Franken aus.

Werner Kübler, Direktor des Universitätsspitals Basel, über Highlights aus dem Jahresbericht und dem letzten Geschäftsjahr:

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.