Universität Mainz: E-Health als Fach für Medizinstudenten

Die Ärzteausbildung wird ab 2017 ergänzt durch das Programm «Medizin im digitalen Zeitalter».

, 2. Dezember 2016 um 13:37
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Die Universität von Mainz offeriert ihren Humanmedizin-Studenten bald ein neues Lehrprogramm: «Medizin im digitalen Zeitalter». Es soll die Ausbildung moderner ausrichten und weiterentwickeln – es geht darum, dass «zukünftige Ärzte diesem digital-kompetenten Qualifikationsprofil entsprechen», so die Erklärung der Johannes Gutenberg Universität.
«Für den Arztberuf wird die souveräne Nutzung digitaler Medien zunehmend unabdingbar», erkläuterte der Dekan der Universitätsmedizin, Ulrich Förstermann. «Daher ist eine gezielte und systematische Integration digitaler Kompetenzen in die Medizinerausbildung von grosser Bedeutung.»

Es braucht eine bestimmte Haltung

Man darf durchaus vermuten: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ähnliche Angebote auch hier gängig werden. In Mainz deutete der zuständige Projektleiter an, dass es um eine unvermeidbare Umgewichtung geht: «Der kompetente Umgang mit den neuen technologischen Möglichkeiten erfordert neben Wissen und Fertigkeiten auch eine bestimmte Haltung», so Sebastian Kuhn, Oberarzt und Lehrbeauftragter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uni Mainz. «Dieser Kompetenzaufbau darf nicht zufällig als Nebenprodukt einer fachlichen Wissensvermittlung erwartet werden, sondern wird gezielt und systematisch in unserem Curriculum 'Medizin im digitalen Zeitalter' verankert sein.»
Der erste Wahlpflichtkurs wird für das Sommersemester 2017 angestrebt. Die Implementierung des gesamten Curriculums soll zum nachfolgenden Wintersemester 2017/2018 stattfinden. 
Langfristig sei auch die Integration ins Zahnmedizinstudium und bei anderen medizinischen Fachberufen angedacht. Denkbar sei auch, dass andere medizinische Fakultäten Teile oder das gesamte Mainzer Curriculum «Medizin im digitalen Zeitalter» übernehmen.
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