Wenn Hausärzte ihre Patienten an die Neurologische Klinik des Universitätsspitals Basel überweisen, können sie nicht davon ausgehen, dass diese auch dort behandelt werden: Gut möglich, dass ein Patient an einen privaten Neurologen in der Region weitergeleitet wird.
Wie die
«Basler Zeitung» nun meldet, führte dies zu Protesten der Vereinigung der Hausärzte. Offenbar landeten Patienten auch bei privaten Neurologen – und zwar bei solchen, die der überweisende Arzt selber niemals berücksichtigt hätte. «Sie schickten einige meiner Patienten an einen Neurologen, dem ich keine Patienten schicken würde, und der darum genügend Zeit hat für die Patienten vom Uni-Spital», zitiert die
«BaZ» einen Allgemeinpraktiker.
Bis zu drei Monaten Wartezeit
In einem Brief an alle zuweisenden Ärzte nahm das Unispital nun Stellung. Die Erklärung: «Im Laufe des letzten Jahres hat sich wiederholt gezeigt, dass wir aufgrund von personellen und strukturellen Kapazitätsengpässen teilweise nicht in der Lage sind, gewünschte Abklärungen innert nützlicher Frist in die Wege zu leiten.»
Mit anderen Worten: Die Ambulanz der Neurologischen Poliklinik ist oft überlastet. Das Unispital bittet nun die Zuweiser, auf dem Patientenformular zu vermerken, ob sie die Weiterleitung des Patienten an einen privaten Neurologen billigen.
Falls nicht, dann sei es möglich, dass ein Patient bis zu zwölf Wochen auf einen Termin warten müsse.
Gegenüber der «Basler Zeitung» betont das Unispital, dass alle Überweisungen an Private nach Rücksprache mit den Patienten geschehen seien.