Das Spital Einsiedeln, die psychiatrische Seeklinik Brunnen und zwei psychiatrische Praxen in Zug und in Luzern sowie bald auch in Zürich: Das sind die Schweizer Standorte der Klinikkette Ameos. Das knapp 20-jährige Unternehmen betreibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz 96 Spitäler und psychiatrische Kliniken – und sie stehe zum Verkauf, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
«Die Gerüchte sind nicht wahr»
Ameos hat ihren Sitz in Zürich und ist seit knapp zehn Jahren mehrheitlich im Besitz der amerikanischen Investorengruppe Carlyle. Der Verkauf könnte 1,3 Milliarden Euro einbringen, wird spekuliert. Doch Ameos-Sprecher Florian Deumeland, dementiert: «Die Gerüchte sind nicht wahr», erklärte er gegenüber Medinside.
Eine Refinanzierung schliesst er nicht kategorisch aus. «Wir sind immer wieder in Gesprächen», räumt er ein. Auf die bald fünf Spital- und Praxis-Standorte in der Schweiz hätte dies aber keine Auswirkungen, versichert er. «Dort sind null Änderungen zu erwarten», betont er. Denn bei allen Investoren sei klar: Ins Geschäft dürften sie nicht reinfunken.
Seit zwei Monaten auch Paracelsus-Personal bei Ameos
Die Gesundheitsversorgung laufe trotz Pandemie gleich gut, sagt André Sidler, Sprecher der Ameos-Einrichtungen in der Schweiz. Reuters vermeldete jedoch, dass Ameos wie die meisten Kliniken- unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden habe. Betten seien für Covid-19-Patienten freigehalten worden und nicht eilige Operationen wurden verschoben.
In der Schweiz ist Ameos allerdings kürzlich sogar gewachsen: Vor zwei Monaten hat die Klinikkette im letzten Moment das Personal der Geburtsklinik des Paracelsus-Spitals in Richterswil übernommen. Das Spital musste schliessen. Ameos betreibt die anthroposophisch geführte Frauenklinik nun im Ameos-Spital Einsiedeln.