Bundesrat: «Tardoc ist nicht genehmigungsfähig»

Tardoc ist zu teuer und ein unerwünschter Alleingang: Deshalb will der Bundesrat, dass die Ärzte und Curafutura den neuen Tarif überarbeiten.

, 30. Juni 2021 um 13:50
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Dem Bundesrat ist der neue Tardoc-Tarif zu teuer, zu kompliziert und vor allem ein unerwünschter Alleingang ohne die Spitäler und den Krankenkassenverband Santésuisse. Deshalb sollen die Urheber nochmals über die Bücher.

Kritik vom Bundesrat

Diese Urheber – es sind die FMH und Curafutura – tadelt der Bundesrat: Obwohl ihnen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) letzten November ausführliche Empfehlungen zur Anpassung des Tardocs gegeben habe, seien wesentliche Teile davon nicht umgesetzt worden.
Ein grosser Dorn im Auge ist dem Bundesrat, dass weder der Versichererverband Santésuisse noch der Verband der Spitäler der Schweiz Hplus den Tarifvertrag mitunterzeichnet haben. Einen solchen Tarifvertrag will der Bundesrat nicht genehmigen.

Einigung wird sowieso bald nötig

Andererseits will der Bundesrat den Tardoc auch nicht einfach ablehnen. Er fordert deshalb eindringlich, dass der Tarif überarbeitet und eine gemeinsame Lösung gefunden wird. Er winkt dabei mit dem Zaunpfahl: Die Ärzte, Spitäler und Krankenversicherungen seien sowieso dazu verpflichtet, bald eine nationale Organisation einzusetzen, die für die Erarbeitung der Tarife bei den ambulanten Behandlungen zuständig ist. Deshalb wäre es gut, wenn sich diese schon jetzt einigen würden.
Die Spitäler der Schweiz (Hplus) und der Krankenkassenverband Santésuisse sind froh um das Machtwort, das der Bundesrat gesprochen hat. «Die einseitige, vorzeige Einführung eines einzelnen Tarifelements hätte die gemeinsame Zusammenarbeit am Tarif der Zukunft stark erschwert», schreibt Santésuisse in einer Mitteilung. Beide Organisationen sind daran, gemeinsam Pauschalen für den spitalambulanten Bereich festzulegen und wollen diese bis Ende Jahr vorlegen.

Sowohl als auch, fordern die Chirurgen

Die FMCH, der Verband der invasiv und chirurgisch tätigen Ärztinnen und Ärzte, setzt sich dafür ein, dass rasch beide Tarifarten eingeführt werden: Sowohl Pauschalen als euch die im Tardoc festgelegten Einzeltarife. Die FMCH hat bereits Pauschalen für über 75 Operationen ausgehandelt.
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