Studie: Nüsse können Krankheiten verhindern

Wer täglich 20 Gramm Nüsse isst, kann das Risiko für eine ganze Reihe von Krankheiten deutlich verringern. Dies zeigt eine breit angelegte Studie des Imperial College London.

, 5. Dezember 2016 um 10:45
image
  • studie
  • ernährung
  • forschung
20 Gramm Nüsse entsprechen einer Handvoll: So viel - oder so wenig - ist täglich ausreichend, um das Risiko für koronare Herzkrankheiten um knapp 30 Prozent und das Krebsrisiko um 15 Prozent zu senken. Insgesamt sinkt das Risiko für frühzeitiges Sterben um 22 Prozent. 
Auch das Risiko für Krankheiten der Atemwege sowie Diabetes lässt sich durch den täglichen Verzehr von Nüssen verringern. Wobei die Forscher einräumen, dass die Datenlage bei diesen Krankheiten weniger eindeutig sei als bei den erstgenannten.  
Die Studie wurde vom Imperial College London und der Norwegian University of Science and Technology durchgeführt und im Fachjournal BMC Medicine veröffentlicht.  
Dagfinn Aune et al: «Nut consumption and risk of cardiovascular disease, total cancer, all-cause and cause-specific mortality: a systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies» - in: «BMC Medicine», 5. Dezember 2016

«Substanzieller Effekt»

Die Forscher analysierten in ihrer Arbeit 29 veröffentlichte Studien aus der ganzen Welt mit insgesamt 819'000 Teilnehmern. Untersucht wurden 12'000 Fälle von koronaren Herzkrankheiten, 9'000 Herzinfarkte, 18'000 Fälle von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs sowie über 85'000 Sterbefälle. 
Egal ob männlich oder weiblich und unabhängig von der Region oder der körperlichen Verfassung wirkte sich der Verzehr von Nüssen vorteilhaft auf die Gesundheit aus. Co-Autorin Dagfinn Aune vom Imperial College London: «Es ergeben sich klare Hinweise auf den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Nüssen und der gesundheitlichen Entwicklung. Gemessen an der kleinen Menge handelt es sich um einen substanziellen Effekt.»

Alle Nussarten sind wertvoll

Es kommt nicht darauf an, um welche Nüsse es sich handelt - sowohl Baumnüsse als auch Haselnüsse, Erd- oder Pecannüsse haben eine positive Wirkung. Die Tatsache, dass sie reich sind an Nahrungsfasern, Proteinen, Magnesium und ungesättigten Fettsäuren, macht sie so wertvoll. Obschon Nüsse relativ fetthaltig sind, gibt es Hinweise, dass sie über einen längeren Zeitraum das Risiko für Übergewicht senken können. 
Die Studie zeigt auch, dass der Nutzen mit 20 Gramm pro Tag erreicht ist. Der Effekt wird mit grösseren Mengen nicht verstärkt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

CHUV: Aus Spenderstuhl wird Medizin

Das Universitätsspital Lausanne ist das erste Schweizer Spital mit Swissmedic-Zulassung zur Herstellung eines Medikaments aus Fäkalbakterien.

image

BFS-Studie: Milliarden für Forschung und Entwicklung

2023 investierten Schweizer Privatunternehmen knapp 18 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung. Gesundheit bleibt der wichtigste Fokus.

image

Kampf gegen das Mittelmass: Die besten Medizin-Universitäten der Welt

Im «QS World University Ranking» erscheint die ETH als beste Schweizer Life-Sciences-Hochschule, und in der Zahnmedizin landen gleich zwei Schweizer Unis in den Top Ten. Immerhin.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

Medikament gegen Diabetes reduziert Rückfälle von Nierensteinen

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Empagliflozin, ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, das Risiko für Nierenstein-Rückfälle bei nicht-diabetischen Patientinnen erheblich senkt.

image

Tropeninstitut: Schlechte Nachricht für Tuberkulosepatienten

Eine Studie vom Swiss TPH zeigt, dass sich Resistenzen gegen das kürzlich von der WHO empfohlene neue Behandlungsschema für MDR-TB zwischen Patienten ausbreitet.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.