Einer aktuellen Erhebung des Verbands zufolge wurden über die obligatorische Krankenkasse (OKP) im Jahr 2018 nämlich Bruttoleistungen von 32,6 Milliarden Franken vergütet. Im Vergleich zu 2017 ist das ein Plus von 0,47 Prozent. Noch im Jahr davor betrug der Anstieg 3 Prozent; im Mehrjahresschnitt waren es zuletzt 4 bis 5 Prozent.
Apotheker als Ausreisser
Bislang war die Quote seit dem Start der OKP vor über 20 Jahren nur einmal unter zwei Prozent gefallen. Unter einem Prozent lag sie noch nie. Mit Blick auf die Prämien heisst das: Eine versicherte Person verursachte im letzten Jahr durchschnittliche Kosten von 3'852 Franken. Das sind 0,24 Prozent mehr als 2017. In den Jahren davor war der prozentuale Zuwachs zehnmal höher.
Als Ausreisser nach oben fallen in der Santésuisse-Statistik die Kosten der Apotheken auf, wie die Zeitung weiter berichtet. Unter allen ausgewiesenen Einzelbereichen verzeichnen diese ein höheres Kostenwachstum als im Vorjahr: 3,26 Prozent gegenüber 2,72 Prozent.
Das sind die Gründe
Als Gründe für den Knick in der Aufwärtskurve der Gesundheitskosten nennt Santésuisse unter anderem die Tarmed-Reform. Gemäss Interpretation von Santésuisse ist Alain Bersets Reform einer der Gründe dafür, weshalb die Gesundheitskosten jetzt langsamer steigen. Hinzu komme, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei mehreren umsatzstarken Medikamenten tiefere Preise angeordnet habe.
Der Dachverband Santésuisse warnt allerdings vor Euphorie: Der Grund sind Abrechnungsverzögerungen vom letzten Jahr. Einen nachträglichen Kostenschub erwarte man zudem von den psychiatrischen Kliniken. Die Effekte der kostensenkenden Massnahmen wird zudem erst Mitte Jahr ausgewertet sein. Auch wie sich die vorläufige Entspannung zudem auf die Prämien auswirken wird, bleibt abzuwarten.