Ein Rücktritt sei keine Bedingung für die Weiterführung des Dialogs, aber eine «sehr starke Empfehlung», bestätigt Morel gegenüber Westschweizer Medien. Für einen Neustart im Neuenburger Spitalwesen brauche es neue Köpfe.
Nach dem
Entscheid des Stimmvolks vom Sonntag, beide Akutspitäler im Kanton zu erhalten, herrscht Unsicherheit. Laut Morel liegt der Ball bei der Regierung. Der Staatsrat müsse aufzeigen, dass er das Volksverdikt mit einer Weiterführung des Spitals La Chaux-de-Fonds ernst nehme und entsprechend handle. Zunächst gelte es, möglichst rasch die Notfallstation in La Chaux-de-Fonds wieder zu eröffnen.
Morel skizziert ihre Vision einer neuen Spitallandschaft. Sie sieht für jeden Spitalstandort eine eigene Führung vor, welche vom Staatsrat beaufsichtigt wird. Mit der bisherigen Spitze des
Hôpital neuchâtelois (HNE) sei das schlicht nicht möglich.
Wie weiter?
Wie es in der Spitalfrage weitergeht, ist völlig unklar. Kommenden Montag findet eine Sitzung mit dem Staatsrat statt, an der das Thema behandelt wird. Klar ist nur, dass das Spital La Chaux-de-Fonds umfassend saniert werden muss, soll es weiterbestehen. Die Kostenschätzungen reichen von 50 bis 100 Millionen Franken. Auch die Verteilung der Kompetenzen zwischen La Chaux-de-Fonds und Neuenburg muss völlig neu verhandelt werden.
Pauline de Vos Bolay, VR-Präsidentin des HNE, geht ihrerseits in die Offensive. Laut der Zeitung «Le Nouvelliste» teilte sie sie den Mitarbeitenden des HNE brieflich mit, dass der Volksentscheid die Zerlegung des HNE einleite. Er sei Ausdruck mangelnder Glaubwürdigkeit der Institutionen. Und er zeige den Überdruss der Bevölkerung in der Spitalfrage, bei der nicht klar kommunziert worden sei, was auf dem Spiel stehe. Es breche eine Zeit der Unsicherheit an, so Pauline de Vos Bolay.