Mehr Mitarbeitende und mehr Arbeit bedeutet für ein Spital auch mehr Berufswäsche im Umlauf. Und dies kann auch zu einem Mangel an Berufskleidung führen. Am Kantonsspital Baselland (KSBL) waren Wäsche offenbar so rar, dass das Spital nebst einer kontrollierten Wäscheausgabe zu einer speziellen Massnahme greifen musste.
Die Spitalleitung liess die Umkleideräumen ohne Einwilligung der Mitarbeitenden die abschliessbaren Spinde öffnen und nach Arbeitskleidung durchsuchen, wie die «Basler Zeitung» am Donnerstag berichtet.
Absolute Diskretion versprochen
Das Öffnen der Spinde ohne das Einverständnis der Betroffenen sei ein arbeitsrechtlich heikler Eingriff in die Privatsphäre, schreibt die BaZ. Das KSBL nennt auf Anfrage gegenüber der Zeitung keine rechtliche Grundlage, die diesen Eingriff legitimieren würde, sondern verweist auf die gegenwärtige Corona-Notlage.
Das KSBL habe zudem diverse Sicherheitsmassnahmen versprochen: Es war unter anderem immer ein Sicherheitsverantwortlicher dabei. Und es galt das Vieraugen-Prinzip. Die Spitalleitung bat in einer internen Mitteilung um «Verständnis für dieses Vorgehen» und versprach «absolute Diskretion beim Öffnen der Spinde und Büros».