Spital macht jetzt Taschenkontrolle beim Personal

Am Spital Riviera-Chablais müssen Spitalmitarbeitende ihre Taschen und Rucksäcke zeigen. Zu viel Material ist verschwunden.

, 9. April 2020 um 06:45
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Mehrere Mitarbeitende des Hôpital Riviera-Chablais beklagen sich darüber, dass sie «von Kopf bis Fuss durchsucht» werden, wenn sie ihre Arbeit verlassen. Dies berichtet die französischsprachige Zeitung «Le Matin». Tatsächlich hat das Spital ein Kontrollsystem eingerichtet, um den Diebstahl von Masken, Handschuhe oder Desinfektionsmittel zu verhindern. Am Ausgang kontrollieren seit drei Wochen Sicherheitsleute das Spitalpersonal.
«Wir filzen niemanden von Kopf bis Fuss», sagt Sandra Blank gegenüber der Zeitung, die Generalsekretärin des Spitals. Die durchgeführte Kontrolle beschränke sich darauf, am Ausgang in die persönlichen Taschen der Mitarbeitenden zu schauen - ohne diese zu berühren. Es sei eine Sichtkontrolle, um sicherzustellen, dass niemand Material für den externen Gebrauch mit sich führe.

Als Abschreckung gedacht

Zu Beginn der Pandemie habe das Spital einen deutlichen Rückgang der Bestände festgestellt. «Wir waren besorgt, dass unsere Mitarbeitenden nicht mehr unter sicheren Bedingungen arbeiten könnten, um Patienten zu behandeln», sagt Blank.
Die Massnahme sei vor allem als Abschreckung gedacht. Die Kontrollen zeigen der Generalsekretärin zufolge Wirkung: Seit Einführung der Kontrollen verschwinden keine Bestände mehr. 
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