Interessiert für die Lösung mit dem privaten Pflege- und Altersheim-Anbieter Solviva scheint auch die St. Galler Regierung zu sein. Denn die Gesundheitsdirektorin Heidi Hanselmann hat am Dienstag mit einer Delegation den Betreiber
des Gesundheitszentrums Sunnepark getroffen, im ehemaligen Spital Grenchen.
«Es werden mehrere Optionen geprüft»
Das Ziel war es, sich über den Betrieb eines spezialisierten Pflegezentrums zu informieren, wie es der Sunnepark darstellt. Auch VR-Präsident Felix Sennhauser und Regierungsrat Beni Würth war bei der aus 17 Personen bestehenden Delegation aus St. Gallen dabei.
«Wir stehen in der Phase der Erarbeitung der Botschaft an den Kantonsrat», sagt Heidi Hanselmann dem «Grenchner Tagblatt». Und es würden für die Zukunft des Spitals Wattwil mehrere Optionen geprüft. Erst vor 18 Monaten wurde in Wattwil ein neuer Bettentrakt eröffnet.
St. Galler Regierungsrat nahm Augenschein im Gesundheitszentrum Sunnepark Grenchen. | Screenshot «Grenchner Tagblatt»
Nach dem Vorbild des Sunnepark
Willi Gyger, Gründer und Verwaltungsratspräsident, hat mit seiner Solviva-Gruppe das vom Kanton Solothurn geschlossene Spital im Baurecht übernommen und zu einem Alters- und Gesundheitszentrum umgebaut. Die Gruppe beschäftigt rund 300 Mitarbeitende und betreibt Häuser in der ganzen Schweiz.
Der frühere Messeunternehmer und Werbeberater im Schweizer Tourismus möchte das Spital Wattwil nach dem Vorbild des Grenchner Sunnepark umnutzen: als spezialisiertes Pflegeheim für Personen aller Altergsruppen, die eine intensive Pflege beanspruchen, mit «ärztlichen Annexbetrieben».
Spital-Schliessung: «Ein markanter Einschnitt»
Der Vorschlag, das Spital in ein Pflegeheim umzuwandeln, sorgt in Wattwil für Unmut. Der Grenchner Stadtpräsident erzählte in diesem Zusammenhang, wie sich die Bevölkerung einerseits äusserst schwertat mit der Spitalschliessung, die Stadt aber anderseits froh sei über das Engagement von Investor Willi Gyger. Die Spitalschliessung sei für die Stadt ein markanter Einschnitt gewesen. Zum Glück verfüge man aber noch über den eigenen Rettungsdienst, so der Stadtpräsident.