Spital Einsiedeln: Belegärzte warnen vor Fusion

Die Belegärzte wenden in einem gemeinsamen Schreiben gegen die geplante Zusammenlegung der Spitäler in Lachen und Einsiedeln.

, 12. September 2018 um 12:37
image
  • spital lachen
  • spital einsiedeln
  • schwyz
  • spital
Die 25 Belegärzte des Spitals Einsiedeln wenden sich gegen Fusionspläne im Kanton Schwyz: In einem Schreiben an den Stiftungsrat warnen sie vor einer Zusammenlegung ihres Spitals mit dem Spital Lachen. Die bisherige Strategie, inner- und ausserkantonale Kooperatione zu suchen, sei «von Erfolg geprägt» gewesen.
Der Brief gelangte an den «Boten der Urschweiz». Das Spital in Lachen werde dem Einsiedler Standort in fünf bis zehn Jahren «den Hahn abdrehen – unabhängig von jeder Abmachung», so die Befürchtung. Der heikle Punkt sei erreicht, wenn der geplante 150-Millionen-Neubau in Lachen dereinst fertiggestellt sei.
Im Hintergrund steht, dass das Spital Lachen (6'100 stationäre Fälle im Jahr 2017) bedeutsamer ist als das Spital Einsiedeln (knapp 4'000 Fälle). Auch habe Lachen den grösseren politischen Rückhalt, vermuten die Ärzte.

Partnerschaft oder gar nichts

Im Interview mit dem «Boten der Urschweiz» kontern der Einsiedler Stiftungsratspräsident Markus Hauenstein sowie Direktor Reto Jeger: Klares Ziel der Kooperation sei eine Win-win-Situation für beide Standorte. Bei den derzeitigen Gesprächen zwischen Einsiedeln und Lachen sei der der Erhalt beider Spitäler nicht verhandelbar, so Markus Hauenstein. Sollte keine Gleichberechtigung und keine Partnerschaft auf Augenhöhe möglich sein, so komme das gesamte Projekt nicht zustande.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Robert Mardini ist definitiv Direktor der HUG

Trotz der Einmischung des Gesundheitsdirektors Pierre Maudet hat der Genfer Staatsrat die Wahl des neuen Unispital-Direktors gutgeheissen.

image

Spital Wetzikon macht 11,6 Millionen Verlust

Das GZO-Spital Wetzikon durchlebte ein weiteres schwieriges Jahr. Doch nun würden die eingeleiteten Massnahmen bereits spürbar, so die Leitung.

image

Luzerner Neubau wird mindestens 26 Millionen teurer

Das Luzerner Kantonsspital hat die Kosten für das neue Kinder- und Frauenspital zu tief geschätzt.

image

Uster holt sich Klinikdirektor von der Clienia Schlössli

Das Spital Uster hat ab September wieder einen Direktor: Es ist Martin Werthmüller aus Pfäffikon.

image

Freiburger Spital muss nicht für falsche Diagnose büssen

Ein wichtiges Urteil für Spitäler: Erweist sich eine Diagnose als falsch, müssen sie nicht unbedingt Schadenersatz zahlen.

image

Bethesda setzt (auch) auf Beleghebammen

Ein und dieselbe Hebamme von der frühen Schwangerschaft bis zum Wochenbett.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.