Spitäler klagen jetzt gegen Helsana

Im noch ungelösten Tarifstreit über zusatzversicherte Patienten zerren mehrere St. Galler Spitäler den Krankenversicherer Helsana nun vor Gericht.

, 30. Januar 2020 um 10:02
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Die Verhandlungen zwischen drei St. Galler Spitalregionen und Helsana im Zusammenhang mit den Zusatzversicherungen sind gescheitert. «Wir haben noch keine Einigung für die halbprivate und private Abteilung gefunden», sagte eine Sprecherin des Versicherers dem «St. Galler Tagblatt».
Helsana erachtet den von den Spitälern geforderte Preis für die freie Arztwahl als nicht marktgerecht - und ist damit nicht einverstanden. Die Preise seien marktgerecht, sagen anderseits die Spitäler der Spitalregionen Fürstenland Toggenburg, Rheintal Werdenberg Sarganserland und Linth Spitälern.

Einigung per E-Mail erzielt?

Gespräche zwischen dem Versicherer und den Spitälern haben zu keiner Lösung geführt. Nun gehen die Spitäler einen Schritt weiter: Sie haben entschieden, den Rechtsweg einzuschlagen, wie die Zeitung weiter berichtet. 
Sie klagen vor Gericht und wollen so die «vertraglichen Ansprüche» durchsetzen. Offenbar wurde nämlich bereits eine Einigung per E-Mail erzielt, deren rechtliche Verbindlichkeit die Krankenkasse bestreite. Helsana bezieht gegenüber der Zeitung dazu keine Stellung, aufgrund des laufenden Verfahrens.

Kein finanzielles Risiko für Patienten

Der grosse Krankenversicherer hat den Vertrag mit den Spitälern Altstätten, Grabs, Walenstadt, Wattwil, Wil und Uznach vor ein paar Monaten bekanntlich gekündigt. Halbprivat- und privatversicherte Patienten mussten damit rechnen, die Differenz zu den Höchsttarifen selber bezahlen zu müssen. Die Spitalregionen haben allerdings entschieden, alle zusatzversicherten Patienten bedingungslos wieder ohne finanzielles Risiko zu behandeln.
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