SOS Santé: Neue Petition lanciert

Die Allianz für Versorgungssicherheit in der ambulanten Medizin hat die Petition «kein Warten auf Gesundheit» an Alain Berset adressiert. Die Forderung: Die Zulassungskriterien für ambulant tätige Ärzte nochmals neu definieren.

, 7. März 2018 um 14:00
image
  • spital
  • ärzte
  • efas
Und wieder einmal steht er im Kreuzfeuer: Bundesrat Alain Berset. Innerhalb der grossen gesundheitspolitischen Tarmed-Diskussionen, die momentan im Gange sind, ist nun am Mittwoch eine neue losgetreten worden – initiiert von SOS Santé. Diese möchte mit den Parlamentariern über die vom Bundesrat geplanten Änderungen zur Zulassungsbeschränkung für ambulant tätige Ärzte in der Praxis und im Spitalambulatorium diskutieren.
Weniger Ärzte werden mehr Patienten versorgen müssen, so das Communiqué von SOS Santé, zu den Folgen der geplanten Zulassungskriterien. Dies würde zum einen zu weniger und nicht zu besseren Ärzten und zum anderen zu einer Gefährdung der derzeit ausgezeichneten Gesundheitsversorgung führen.
Des Weiteren führt die Allianz für Versorgungssicherheit in der ambulanten Medizin auf, dass es immer mehr Patienten und eine stetig älter werdende Bevölkerung gäbe. Mit weniger Ärzten würde es zwangsläufig zu längeren Wartezeiten und einer willkürlichen Rationierung von medizinischen Leistungen kommen. Dadurch wären auch die Patienten vom Entscheid betroffen. Hinzu käme, dass die Zulassungsbeschränkungen die Umsetzungen der Strategie «ambulant vor stationär» unmöglich machen würde.

«Kein Warten auf Gesundheit» 

Die Petition fordert Alain Berset auf, die Zulassungskriterien so zu definieren, dass sie in der Praxis anwendbar sind und eine für Patienten tatsächlich qualitätssichernde Wirkung haben. Die Verbindung der Schweizer Ärzte FMH hat dazu die drei folgenden Qualitätskriterien formuliert: 
  • Ärzte müssen mindestens drei Jahre an einer anerkannten schweizerischen Weiterbildungsstätte in der für die Zulassung beantragten Fachdisziplin ärztlich tätig sein
  • Ärzte sind verpflichtet, nach Erwerb eines Facharzttitels regelmässig die entsprechende Fortbildungspflicht zu erfüllen
  • Ärzte müssen die in ihrer Tätigkeitsregion erforderliche Sprachkompetenz in einer in der Schweiz abgelegten Sprachprüfung nachweisen

Das Video zur Petition
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von Felix Huber und Guido Klaus

EFAS: Die versteckte Macht des Systems

Durch die neue Kostenverteilung werden die Hausärzte an Einfluss gewinnen – und die Spitäler müssen sich neu positionieren. Eine tiefgreifende Veränderung steht an. Doch erst wenige nehmen Notiz davon.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image
Kommentar | Von Marc-André Giger und Malte Frenzel

EFAS öffnet Türen – doch die Kindermedizin braucht mehr

Die Kinderspitäler könnten viele Behandlungen ambulant anbieten – doch strukturelle Fehlanreize verhindern viel. Die gewünschte Ambulantisierung wird ausgebremst.

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

Vom gleichen Autor

image

Rehaklinik Seewis: Markus Fisch neuer Geschäftsführer

Markus Fisch ist neuer Geschäftsführer und Vorsitzender der Klinikdirektion der Reha Seewis.

image

Aus dem 3D-Drucker: Ein 3-Dollar-Stethoskop

Ein Stethoskop für 3 US-Dollar, hergestellt in weniger als drei Stunden und in der Qualität wie teure Geräte – Wissenschaftler der Western University haben es möglich gemacht.

image

Stadtspital Waid: Neuer Leiter im Bereich Pflege

Patrick Witschi wechselt vom Universitätsspital Zürich zum Stadtspital Waid.