So wird das medizinische Personal derzeit gefeiert

Gratis-Pizza, Einladungen an Musik-Shows oder Hütedienst für Tiere: Viele Unternehmen wollen sich beim Pflegepersonal und bei den Ärzten bedanken.

, 26. März 2020 um 06:14
image
Das medizinische Personal steht derzeit an vorderster Front im Kampf gegen das Corona-Virus. Viele Unternehmen würdigen diesen Einsatz. So werden derzeit Mitarbeitende in Spitälern, in Praxen, bei der Spitex oder in Alters- und Pflegeheimen grosszügig beschenkt: mit gratis Gipfeli, Pizza oder Schokolade.
Der ehemalige Mister Schweiz und Bio-Bauer Renzo Blumenthal etwa soll Würste in das Universitätsspital Zürich (USZ) gebracht haben. Als Zeichen der Dankbarkeit. Und Pflegefachkräfte und Ärzte im Universitätsspital Basel (USB) werden als Dank für ihren Einsatz an die Musik-Show Basel Tattoo eingeladen.

Gratis Pannenhilfe oder Ferien

Das Händlernetz von Renault wiederum stellt den Schweizer Hilfsorganisationen Caritas, Rotes Kreuz und Spitex 100 elektrische Fahrzeuge für Corona-Sondereinsätze kostenlos zur Verfügung. Und alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen können ab sofort unentgeltlich die Pannenhilfe des Touring Club Schweiz (TCS) nutzen. Diese Pannenfälle würden zudem prioritär behandelt.
Der Reifenhändler Michelin stellt im Falle einer Reifenpanne 200 Reifen für Rettungsdienste gratis zur Verfügung. Es gibt auch viele Autogaragen, die Fahrzeuge von medizinischen Fachkräften kostenlos putzen lassen. Oder Restaurants kochen gratis für das medizinische Personal. Alle wollen sich auf ihre Weise in diese Krise einbringen. Ein Tierhotel im Kanton Solothurn betreut die Tiere des Pflege- und Gesundheitspersonals sowie von Militärdienst- und Zivilschutzleistenden derzeit kostenlos.  Und das Ferienort Engelberg verschenkt 1'000 Ferienwochen an Fachkräfte im Gesundheitswesen.

Gefahrenzulage gefordert

Auch die breite Bevölkerung äussert mit Klatschkonzerten den Dank gegenüber dem Gesundheitspersonal. Doch der Applaus reicht nicht aus, findet der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste VPOD. Die Gewerkschaft fordert in einer Petition nun eine Gefahrenzulage für alle, die in den Gesundheitsinstitutionen tätig sind. Dies, weil der Bundesrat derzeit die vorgeschriebenen Arbeits- und Ruhezeiten in Spitälern vorübergehend aufgehoben hat.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Notfallpauschalen: Das Minenfeld der Rückforderungen

Nach dem Bundesgerichtsurteil zur Notfall-Abrechnung gehen jetzt in der Romandie die Wellen hoch: Ärzte warnen vor Pleiten und Lücken, Politiker planen Vorstösse in Bern.

image

Thurmed Gruppe sucht neuen Finanzchef

CFO Peter Heri will nach 16 Jahren im Amt kürzertreten.

image

Spital STS führt Spital Zweisimmen uneingeschränkt durch den Winter

Der STS-Verwaltungsrat will damit der Region und den Angestellten weiter Perspektiven geben.

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

Swiss Nurse Leaders: Wechsel im Vorstand

Hans-Peter Wyss vom Spital Menziken folgt auf Ursi Rieder.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.