Das USZ hat erfolgreich gespart: Innert vier Jahren brauchten die Spitalärzte 40 Prozent weniger Blut für Transfusionen. Das habe eine Analyse gezeigt, meldet das Spital.
Früher hätten die Ärzte bei Operationen schnell einmal zu Blutkonserven gegriffen, räumen die Spitalverantwortlichen ein. Doch immer mehr zeigt sich: Bluttransfusionen sind riskant.
Fremdblut birgt Risiken für den Empfänger
Denn fremdes Blut bringt das Immunsystem des Empfängers durcheinander, erhöht das Risiko für Infektionen, kann Lungen und Nieren schädigen, ja möglicherweise sogar das Wachstum von Tumoren fördern.
Ausserdem sind Blutkonserven teuer. Das Blutsparen lohnte sich für das USZ denn auch: Weil die Ärzte weniger häufig zu Fremdblut griffen, konnte das Spital innert vier Jahren zwölf Millionen Franken sparen.
Ärzte setzten mehr aufs eigene Blut der Patienten
Doch wie lässt sich überhaupt Blut sparen? Am USZ gibt es interne Richtlinien für ein striktes «Patientenblut-Management», damit weniger Bluttransfusionen nötig sind. In diesen Richtlinien ist unter anderem Folgendes geregelt:
- Die Ärzte achten darauf, dass die Patienten nicht schon blutarm zur Operation erscheinen.
- Während der Operation wird möglichst das eigene Blut des Patienten gereinigt und wieder zurück in den Körper geführt.
- Patienten mit tiefen Hämoglobinwerten bekommen nicht automatisch eine Transfusion von Fremdblut, sondern es wird zuerst versucht, deren Kreislauf zu stabilisieren.
- Erhält ein Patient trotzdem fremdes Blut, werden die Transfusionsmengen und die Laborwerte der Patienten analysiert. Das soll helfen, die verabreichten Blutmengen künftig zu verringern.
Für die Analyse des Blutverbrauchs am USZ haben Alexander Kaserer, Julian Rössler und weitere Beteiligte unter der Leitung von Donat R. Spahn vom Institut für Anästhesiologie am USZ sämtliche verabreichten Blutprodukte über einen Zeitraum von vier Jahren analysiert.
Sparen hatte keinen Einfluss auf die Sterberate
Sie haben die Daten von über 200 000 Patienten untersucht, die zwischen 2012 und 2017 am USZ behandelt worden sind. In ihrer Analyse betonen sie, dass das Blutsparen die Sterberate im Spital nicht beeinflusst habe.